Filmkritik: Geschwisterliebe
70. Internationale Filmfestspiele Berlin 2020
Lisa (Nina Hoss) hat als Theaterautorin viele erfolgreiche Stücke für Berliner Bühnen geschrieben. Mittlerweile lebt sie mit ihrem Ehemann und den zwei Kindern in der Schweiz, weil ihr Mann (Jens Albinus) dort als Direktor einer Schule arbeitet. Ihr Zwillingsbruder Sven (Lars Eichinger) ist erfolgreicher Schauspieler an der Berliner Schaubühne und schwer an Krebs erkrankt.

Lange hat er nicht mehr auf der Bühne gestanden, in seiner Lieblingsrolle des Hamlet. Lisa nimmt die schwere Diagnose ihres Bruders nicht hin. Sie reist nach Berlin, spendet Blut, kümmert sich aufopferungsvoll um ihn. Svens Zustand verschlechtert sich jedoch zunehmend, die Mutter ist keine Hilfe, Lisa steht alleine da. Sie nimmt Sven mit zu ihrer Familie in die Schweiz, die Luftveränderung und Ruhe soll ihm helfen. Auch neue Behandlungsmethoden versprechen eine mögliche Besserung. Während die Geschwister immer mehr zusammenwachsen, vernachlässigt Lisa ihre Familie und ihre Ehe.