Filmkritik: Mind the snails on the road
16. Zurich Film Festival 2020
Uri (Noam Imber) ist Autist. Der junge Mann lebt bei seinem Vater Aharon (Shai Avivi) in einem kleinen Haus. Das Leben und die Alltagsroutine sind den beiden bekannt, was für Uri äusserst wichtig ist, denn schon kleinste Abweichungen davon können ihn in eine veritable Krise manövrieren. Mit viel Verständnis und grossem Einfühlungsvermögen kümmert sich Aharon um seinen Sohn. Zwischendurch schaut Uris Mutter Tamara (Smadar Wolfman) vorbei, bringt ihm neue Shirts oder nimmt ihn mit in eine Institution. Denn Uri soll umziehen, in eine spezialisierte Institution, wo er fachmännisch betreut wird. Vorsorglich, da sich Aharon nicht ewig um seinen Sohn wird kümmern können.
Aharon hingegen hat starke Zweifel, dass die Institution die richtige Unterbringung für Uri ist. Als sich Vater und Sohn mit dem Zug auf den Weg dorthin machen, erleidet Uri unterwegs eine Krise und ist kaum noch zu beruhigen, da er nicht wegziehen will. Dies veranlasst Aharon dazu, mit Uri einen Roadtrip durch Israel zu starten, entgegen den vorgesehenen Plänen von Tamara. Auf ihrem Trip erleben Uri und Aharon schöne, aber auch anstrengende Momente, welche auch Aharon langsam an der Fürsorgepflicht für seinen Sohn zweifeln lassen. Nur, was ist effektiv das Beste für Uri? Und wer kann und soll dies entscheiden?