Filmkritik: Bräkinn' bäd
Nomen est omen: Für ihre Arbeit als Arabisch-Dolmetscherin bei der Pariser Polizei braucht Patience (Isabelle Huppert) zuweilen tatsächlich viel Geduld. So richtig glücklich macht sie ihr Job allerdings nicht. Und auch sonst steckt sie in ihrem Leben fest. Seit ihr Mann vor über 20 Jahren gestorben ist, lebt sie in der Vergangenheit, wie ihr ihre beiden erwachsenen Töchter vorwerfen. Für die Beziehung zum Polizeikommissar Philippe (Hippolyte Girardot) bringt sie nicht richtig grosse Gefühle auf, und ihre schwerkranke Mutter (Liliane Rovère) droht den Platz im Pflegeheim zu verlieren, weil Patience dessen Kosten nicht mehr bezahlen kann.
Als sie eines Tages das Telefonat eines verdächtigen arabischstämmigen Drogenschmugglers simultanübersetzen muss, erkennt sie dabei eine bekannte Stimme. Sie sieht die Chance gekommen, ihrem tristen Leben zu entfliehen. So führt sie ihre Polizeikollegen nicht nur durch Falschübersetzungen in die Irre, sondern reisst sich auch noch gleich die Drogenbeute unter den Nagel. Mit rund einer Tonne Stoff als Startkapital steigt sie ins lukrative Drogenbusiness ein. Doch sie muss höllisch aufpassen, dass ihr Lebenspartner keinen Verdacht schöpft.