Wir kennen bestimmt alle Menschen wie Rosa. Nette Personen, die immer für alle herumrennen und sich nie wirklich beklagen. Da passiert es leicht, dass alles, was sie machen, zu einer Selbstverständlichkeit wird. Doch sollte das genau eben nicht passieren. Denn auch nette Menschen sind auch nur Menschen. Menschen mit Wünschen und Träumen, die auch mal eine Pause vom ständigen Herumrennen benötigen. La Boda de Rosa zeigt, wie eine solche liebe Person nun gegen diese Selbstverständlichkeit ankämpft - und der Komödie willen dabei mehr Probleme bekundet, als ihr lieb ist.
Die Idee zum Film stammt aus dem fernen Japan. Dort hat sich eine Agentur auf ungewöhnliche Hochzeiten spezialisiert, die ohne Partnerin oder Partner durchgeführt werden. Also Hochzeiten mit sich selbst. Es geht darum, sich in seinem Leben mal selbst ins Zentrum zu stellen und sich zu lieben. Regisseurin Icíar Bollaín, von der auch das Balletttänzer-Biopic Yuli stammt, hat zusammen mit ihrer Co-Autorin Alicia Luna daraus eine echte Feel-Good-Komödie gezimmert, bei der die gute Rosa nun wahrlich nicht zu beneiden ist. Vor allem ihre engsten Familienmitglieder (unter anderem Pan's Labyrith-Monster Sergi López) sind echte Stressköpfe, die nicht aufhören können zu labern und ihre Probleme immer vor alles andere stellen. Und selbst wenn sie glauben, mal etwas richtig zu machen, ist meist das Gegenteil der Fall. So kommt es immer wieder zu absurder, jedoch gelungener Situationskomik.
Am Ende geht es aber natürlich um Rosa - und wie sich diese ihren Weg bahnt, ist recht berührend. Sie stösst damit zwar auch einige vor den Kopf, doch letzten Endes ist es ihr gewählter Weg und den geht sie voller Stolz und Überzeugung. Es tut gut diese zu Beginn so verschupfte Person am Ende glücklich und mit sich im Reinen zu sehen. Ein Film, der durchaus glücklich macht, jedoch etwas gar schnell vorbeizieht und deshalb nicht sehr lange im Gedächtnis bleiben wird. Aber für einen gemütlichen Sommerabend der ideale Film, um etwas zu lachen und auszuspannen.