Rambo: Last Blood (2019)

Rambo: Last Blood (2019)

  1. , ,
  2. 89 Minuten

Filmkritik: Wotsch es paar ad Schnurre?

Jeder braucht ein Hobby
Jeder braucht ein Hobby © Ascot Elite Entertainment Group. All Rights Reserved.

John Rambo (Sylvester Stallone) ist nach jahrelangem Irren durch die Welt endlich nach Hause zurückgekehrt. Auf der Farm seiner Familie sorgt er dafür, dass Pferde dressiert werden und bietet Haushälterin Maria (Adriana Barraza) und deren Enkelin Gabriella (Yvette Monreal) ein sicheres Zuhause. Die Vergangenheit kann er aber nicht ruhen lassen, schluckt Pillen gegen Angstzustände und hat sich im Untergrund der Farm ein Höhlensystem eingerichtet, das er mit Waffen und Fallen ausrüsten kann. Einmal Soldat, immer Soldat.

Einmal lächeln bitte!
Einmal lächeln bitte! © Ascot Elite Entertainment Group. All Rights Reserved.

Als die junge Gabriella nach Mexiko fährt, um ihren leiblichen Vater zu suchen, wird sie von Mädchenhändlern entführt und unter Drogen gesetzt. Rambo zögert natürlich keine Sekunde und will die Kleine da rausholen, legt sich aber mit der ganzen Mexikanerbande an und muss mächtig einstecken. Man ist ja auch nicht mehr der Jüngste. Als er aber einen Weg findet, die Mädchen zu retten und den Gangstern weh zu tun, schwören diese prompt Rache. Mit einer Armada von Schlägern und Killern tauchen die üblen Burschen bald auf der Rambo-Farm auf, wo sie ein rachedurstiger und zu allem entschlossener John Rambo erwartet.

Brutal, knallhart und mit wunderbarem Abgang - Sylvester Stallone tut gut daran, seinen Kriegsveteranen nun in Pension zu schicken. Denn Rambo: Last Blood schliesst die Story um den Kriegsveteranen rund ab, wie es auch die Momente aus vergangenen Rambo-Filmen zeigen, die am Ende eingespielt werden. Das macht uns Zuschauer natürlich ein wenig melancholisch, doch gönnen wir John Rambo nach diesem kurzweiligen Abschluss auch seinen mehr als verdienten Ruhestand. Am besten im Schaukelstuhl vor dem Haus.

1982 startete Sylvester Stallone mit First Blood seine - nebst Rocky - erfolgreichste Filmreihe um einen Vietnamveteranen, der mit dem Schmerz und den Erinnerungen an die Kriegszeit kämpft und dabei in diverse Situationen gerät, die er nur mit militärischem Talent lösen kann. 1985 folgte mit Rambo: First Blood Part II eine starke Fortsetzung, bevor es dann mit Rambo III recht lächerlich wurde. 2008 wurde John Rambo aus der Vergessenheit geholt und jetzt präsentiert Stallone mit Rambo: Last Blood den (wohl) letzten Teil der Reihe. Wobei, bei der Boxersaga haben wir das ja auch vor Jahren schon gedacht...

Stallone, Baujahr 1945 und deshalb schon über 70 Jahre jung, präsentiert seinen Helden in Rambo: Last Blood eigentlich am Ziel seines Weges. Er hat eine schöne Farm mit netten und liebenswürdigen Hausgenossen, sinnvolle Arbeiten beschäftigen ihn, und die Kriegszeiten scheinen weit weg. Dass es mit dieser Idylle natürlich bald mal fertig ist, darf erwartet werden. Und so hält sich dann die Story nur in den ersten Minuten mit ruhigen Momenten auf und lässt unser Knautschgesicht schon bald in Mexiko zum ersten Mal um sein Leben fürchten. Ja, mit diesen Jungs da drüben ist nicht gut Kirschen essen. Aber mit John Rambo ebenso wenig!

In der zweiten Filmhälfte ist Stallone mit seiner Figur in seinem Element. Da werden Köpfe abgeschlagen, Gesichter zerschossen, Füsse abgehackt oder Pfeile in Augen geschossen. Das ist mitunter ein bisschen hart an der Grenze, passt aber zu einem Rachefilm wie Rambo: Last Blood. Der Fokus liegt auf der alternden Kampfmaschine, der auch heuer noch Tricks auf Lager hat, welche die Konkurrenz alt aussehen lässt. Seine Motivation ist verständlich, die Durchführung zeitweise brutal und die Story kurzweilig. Die 100 Minuten vergehen wie im Flug, wenn man sich auf den Film einlässt.

Nebst Superstar Stallone wird auch noch Paz Vega (Spanglish) im Cast aufgeführt. Sie kriegt, wie auch alle anderen Figuren, jedoch nur minimale Screentime und darf nur Stichwortgeberin sein. Eigentlich schade, denn die Schauspielerin hätte einiges mehr auf dem Kasten. Es ist und bleibt die Stallone-Show.

Dani Maurer [muri]

Muri ist als Methusalem seit 2002 bei OutNow. Er mag (fast) alles von Disney, Animation im Allgemeinen und Monsterfilme. Dazu liebt er Abenteuer aus fremden Welten, Sternenkriege und sogar intelligentes Kino. Nur bei Rom-Coms fängt er zu ächzen an. Wobei, im IMAX guckt er auch die!

  1. Artikel
  2. Profil
  3. E-Mail
  4. facebook
  5. Instagram
  6. Website