Filmkritik: Bloody Marys auf das Leben
76. Mostra Internazionale d'Arte Cinematografica 2019
Der 27-jährige Adrien (Vincent Lacoste) ist ein richtiger Loser. Der frühere Kinderschauspieler hat sich nicht nur gerade aus seiner eigenen Wohnung gesperrt und dafür extra die Feuerwehr reingelegt, um seine vergessenen Schlüssel zu holen. Nein, Adrien hat es in den letzten Jahren richtig verbockt. Er ist pleite, unglücklicher Single, seit Jahren arbeitslos und bewusst nicht in der Lage, sein Leben auf die Reihe zu kriegen. Eigentlich hat er aber auch gar nicht wirklich Bock dazu. So richtig Spass macht ihm das Leben nämlich nicht.

Als er auf dem Polizeiposten mit einer jungen hübschen Studentin (Noée Abita) flirtet und kurz darauf bei einem Casting für einen "Militärfilm" durch einen glücklichen Zufall die Chance auf einen Job erhält, scheinen sich die Dinge aber auf einmal zu seinen Gunsten zu entwickeln. Mit neuem Selbstbewusstsein geht er seine Probleme an, um dann enttäuscht festzustellen, dass er die letzten Jahre einfach zu sehr verpennt hat und sich die Rechnungen nur so gestapelt haben. Er verliert seine Wohnung, seine kürzlich gewonnene Lebensfreude und zieht wieder bei seinen Eltern ein. Wie es genau weitergehen soll, weiss Adrien nicht...