Filmkritik: Ausbruch aus dem inneren Gefängnis

Seconda (Barbara Giordano) ist - nomen est omen - die zweite Tochter eines etwas älteren Ehepaars. Ihre jüngere Schwester ist gestorben, Seconda der zweite, erfolgreiche Versuch der Eltern. Sie plagt eine psychische Störung, die sie daran hindert das Haus zu verlassen. Es fehlt ihr unter anderem an Druck, sich ihrer Krankheit zu stellen. Ganz zum Leidwesen des Vaters, schirmt sie die Mutter von allem ab. Als diese aber plötzlich stirbt, sieht der Vater eine Chance, dem Ganzen zu entfliehen und überlässt Seconda sich selbst.

Nach einer gewissen Zeit gehen Seconda die Lebensmittel aus, weswegen sie erfinderisch sein muss, um zu überleben. Vom Fenster aus beobachtet sie, was in ihrem Blickfeld passiert oder sie lauscht gebannt den Telefonanrufen eines Fremden, der die Schulden ihres Vaters eintreiben will. Die Beleidigungen und Anzüglichkeiten des Mannes sind lange Zeit alles, was sie an menschlicher Zuwendung hört.