Filmkritik: All you need is love?
72e Festival de Cannes 2019
Der 13-jährige Ahmed (Idir Ben Addi) hat sich in letzter Zeit immer mehr radikalisiert. So weigert sich der Junge seit kurzem, seiner Lehrerin Inés (Myriem Akheddiou), die ihn seit Jahren unterstützt, die Hand zum Abschied zu reichen. Laut Ahmed geht es zudem gar nicht, dass Inés ihren Schülern neue Begriffe aus dem Arabischen lehrt und sich nicht nur an das Vokabular im Koran hält. Zuhause sorgt Ahmeds Verhalten für rote Köpfe. Seine Mutter (Claire Bodson) ist ausser sich, doch Ahmed ist das egal. Sie habe ihm nichts zu sagen, da sie kein Kopftuch trage und zudem auch noch Alkohol konsumiere.

Wirklich verstanden scheint sich Ahmed nur von Imam Youssouf (Othmane Moumen) zu fühlen. Dieser lobt auch immer wieder Ahmeds Cousin, der in Syrien gefallen ist. Eines Tages ist Ahmed dermassen hasserfüllt, dass er eine schlimme Tat plant. Gibt es aber trotzdem noch Hoffnung für Ahmed, oder bleibt er für sein Umfeld völlig unerreichbar?