Contradict (2019)

Contradict (2019)

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  2. 89 Minuten

Filmkritik: Ich gah na nach Ghana

Haarmonie
Haarmonie © Filmbringer

Sechs Musikerinnen und Musiker stehen als Sinnbild für den gesellschaftlichen Wandel im afrikanischen Ghana. Sie sind informiert, politisch und kritisieren die Politik Amerikas und die Monetarisierung der Religion in ihrem Land. Im Zentrum stehen die Rapper Fokn Bois. Mit frechen Videos und bösen, aber nie platten Texten in Dialekt und Englisch versuchen sie die Bevölkerung mit ihrer rebellischen Attitüde aufzurütteln und zu sensibilisieren. Ihre Platten nehmen sie mit wenigen finanziellen Mitteln und viel Kreativität im winzigen Studio selbst auf und nutzen Social Media, um ihre Musik zu verbreiten.

Eine spannende Gruppe Menschen haben Thomas Burkhalter und Peter Guyer in Ghana gefunden und begleitet. Ihre Message ist wichtig und ihre Songs sind catchy. Schlussendlich ist aber nicht ganz klar, was genau die beiden Regisseure sagen möchten und weshalb sie sich dafür entschieden haben, nach Ghana zu reisen. Ein seltsamer Text aus dem Off zu Beginn des Filmes gibt wenig Aufschluss über ihre Absichten. Dank des spannenden Einblicks in diese Independent Musikszene, die mit viel DIY und fast schon mit einem Punk-Ethos funktioniert, bleibt es aber ein faszinierender Film voller guter Musik mit viel Biss, Humor und noch mehr Herz.

Marco Albini [ma]

2003 verfasste Marco seine erste Kritik auf OutNow und ist heute vor allem als Co-Moderator des OutCast tätig. Der leidenschaftliche «Star Wars»-Fan aus Basel gräbt gerne obskure Genrefilme aus, aber Komödien sind ihm ein Gräuel.

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Trailer Englisch, mit deutschen Untertitel, 01:59