A Long Way Home (2017)

A Long Way Home (2017)

  1. 73 Minuten

Filmkritik: Reden ist Silber, Rebellieren ist Gold

"Bitte der Grösse nach aufstellen!"
"Bitte der Grösse nach aufstellen!" © Xenix Filmdistribution GmbH

Die bildenden Künstler Gao Brothers, der Dichter Ye Fu, die Tänzerin Wen Hui und der Animationsfilmer Pi San erzählen in A Long Way Home ihre ganz persönliche Geschichte, wie sie mit der Zensur und der Unterdrückung in China umgehen und sich dagegen auflehnen. Unter ständiger Angst, dafür belangt zu werden, lassen sie sich dennoch nicht den Mund verbieten. Sie rebellieren nicht durch Demonstration auf der Strasse, sondern mit Hilfe ihres künstlerischen Schaffens und machen so auf vergangene und aktuelle Missstände aufmerksam.

In A Long Way Home beschäftigt sich Luc Schädler mit chinesischen Kunstschaffenden und deren Auflehnung gegen das totalitäre System. Ein riskantes Verfahren, wird doch das Kundtun einer regimekritischen Meinung mit härtesten Mitteln bestraft und zensiert. Es ist ein Zusammenschnitt aus Dialogen, in denen Standpunkte erklärt sowie Zeitzeugnisse und Eckdaten historischer Ereignisse eingeschnitten werden. Mit 73 Minuten Laufzeit ist die Doku kurz gehalten, was ihr aber zu Gute kommt, denn Schädler währt stets eine gewisse Distanz und kommentiert die Ansichten selbst kaum. So bleibt der Film thematisch interessant.

Yannick Bracher [yab]

Yannick ist Freelancer bei OutNow seit Sommer 2015. Er mag (Indie-)Dramen mit Sozialkritik und packende Thriller. Seine Leidenschaft sind Filmfestivals und die grosse Leinwand. Er hantiert phasenweise noch mit einem Super-8-Projektor und lernt die alten Filmklassiker kennen und schätzen.

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Trailer Originalversion, mit deutschen und französischen Untertitel, 01:52