Filmkritik: Ins Jenseits aus Afrika

Benno (Florian David Fitz) hat Narkolepsie. Das heisst, er schläft immer mal wieder unbewusst ein. Das hat er zwar schon sein Leben lang, nun stellt es sich aber als unheilbarer Hirntumor heraus. Er muss ins Hospiz und lernt dort den ebenso todkranken Andi (Matthias Schweighöfer) kennen. Als er sieht, dass die Sterbenden sich desöfteren Warenpakete liefern lassen, deren Inhalt am Ende keiner bezahlt, hat er die Idee, per Kredit an Geld zu kommen, um sich die verbleibende Lebenszeit zu verspassen. Ein Bankkredit ist trotz gutem Leumund von Andi die falsche Option, weshalb die beiden auf Kredit gekaufte Unterhaltungselektronik, Eheringe und Autos zu Geld machen. Das ergibt ein schönes Sümmchen, mit dem die Benno und Andi eine Reise in die Wärme planen. Sie entscheiden sich spontan für Kenia.

Das Ganze soll auch gefilmt werden und für YouTube-Fame sorgen. Schweigi ist nämlich schon länger wenig erfolgreicher Vlogger. Und so eine Verfilmung in Saus und Braus lebender Schwerkranker inklusive todesmutiger Fahrt im gelben Lamborghini generiert sicherlich mehr Klicks als das dröge Update seiner Gebrechen, das Andi sonst so gepostet hat. Höhepunkt der Bucket-Playlist soll das gemeinsame Ableben durch einen Kopfschuss werden - am Ende eines selbstbestimmten «geilsten» Tages. Doch Benno verschweigt Andi, dass er eine Tochter hat - mit einer Frau, die in Südafrika gerade zum zweiten Mal heiratet. Die möchte er unbedingt sehen, und deshalb überzeugt er Andi zu einer Busfahrt nach Kapstadt.