Winter on Fire (2015)

Winter on Fire (2015)

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  2. 102 Minuten

Filmkritik: Maidan Calling

72. Mostra Internazionale d'Arte Cinematografica 2014

Kiew, November 2013. Auf dem grossen Unabhängigkeitsplatz Maidan starten junge ukrainische Studenten eine Bürgerrechtsbewegung aufgrund der politisch und sozial misslichen Lage. Über 93 Tage hinweg entwickeln sich die zu Beginn friedlichen Demonstrationen, in welchen der EU-Beitritt ihres Landes angefochten wird, zu einem revolutionären Kampf gegen die Staatsgewalt. Der Rücktritt des Präsidenten Viktor Yanukovych wird vehement gefordet. Die wüsten Ausschreitungen zwischen den Protestierenden und den Polizei-Spezialkräften, den Berkut, gehen so weit, dass sie sogar Menschenleben kosten.

Evgeny Afineevskys Dokumentarfilm Winter on Fire gewährt einen exklusiven Einblick in die Ereignisse der ukrainischen Revolutionsbewegung rund um den Maidan. Mitten im Geschehen hält die Kamera fest, wie es von den anfangs friedlichen Demonstrationen zu wüsten Auseinandersetzungen zwischen den Protestierenden und der brutal und rücksichtslos vorgehenden Polizei kommt. Winter on Fire zollt dem Durchhaltevermögen und dem Zusammenhalt der ukrainischen Bürger Tribut. Die vielen Talking Heads lassen die Erzählstruktur zuweilen etwas chaotisch wirken, dennoch ist es sinnvoll, die Stimme des Volkes begleitend zu den Aufnahmen auf dem Maidan zu Wort kommen zu lassen.

Gianluca Izzo [gli]

Gianluca ist seit 2013 als Freelancer für OutNow tätig. Er liebt es, verborgene Perlen an Filmfestivals zu entdecken, insbesondere in Venedig. Neben seinem Faible für italienische und skandinavische Filme bewundert er die Werke von Scorsese, Lynch, Villeneuve und Chazelle sowie die Bond-Klassiker.

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