Ach, wie originell: Mr. Right beginnt damit, wie sich Anna Kendrick für ein Date mit ihrem Herzallerliebsten schön macht, nur um diesen dann in flagranti mit einer Anderen zu erwischen. Eine solche Auftaktszene wurde schon gefühlte elfundneunzigtausendmal für eine (Liebes-)Komödie verwendet, in der die Hauptfigur in Beziehungsangelegenheiten chronisch vom Pech verfolgt wird - bis sie schliesslich endlich auf "Mr. Right" trifft. Tja, und wenn der Film schon so heisst, dann darf wohl auch diese abgedroschene Eröffnungsszene nicht fehlen. Nur, dass Mr. Right dann eben dummerweise einen kleinen Schönheitsfehler aufweist: Er ist ein Profikiller. Immerhin ein recht Netter. Kein Wunder, denn beim Knuddel-Killer handelt es sich ja um Hollywoods ewigen Lausejungen Sam Rockwell.
Ja, eigentlich ist der Film von Paco Cabezas recht simpel gestrickt: Sam Rockwell spielt Sam Rockwell, Anna Kendrick spielt Anna Kendrick. Dies jedoch wunderbar überdreht als hyperneurotische Märchenprinzessin auf Speed. Wenn man den Film mögen will, ist es daher eine gute Voraussetzung, die beiden Darsteller zu mögen. Ansonsten dürfte er zur Geduldsprobe werden. Gleichzeitig sollte man ein Flair für leicht schwarz angehauchten Humor haben, was angesichts des Killer-Plots unumgänglich ist. Allerdings ist dieser schwarze Humor dann doch recht massenpublikumstauglich dosiert - mehr davon wäre nett gewesen. Zwischendurch geht der Humor sogar beinahe vollständig vergessen, der Film lahmt im Mittelteil nämlich richtiggehend dahin.
Das liegt auch an den furchtbar öden Bösewichten. Hier wurde offensichtlich nach dem Prinzip "Quantität vor Qualität" verfahren: Hauptsache möglichst viele seltsame schräge Vögel anstatt ein richtig charismatischer böser Obermotz. Dabei hätten die Macher doch einen Tim Roth gehabt! Der britische Star mogelt sich mit ungeschlachtem amerikanischem Südstaaten-Akzent (sollte wohl ein Gag sein) durch den Film, erhält jedoch kaum eine wirklich gelungene Punchline. Ein etwas gewitzteres Drehbuch hätte aus ihm einen ebenbürtigen Gegenspieler des Protagonistenpaares machen können.
Trotz dieser Schwächen bietet Mr. Right solide, weder besonders anspruchsvolle, noch besonders intelligente, aber wenigstens auch nicht übermässig langweilige Kinokomödien-Unterhaltung. Positiv darf man dem Film ankreiden, dass er den Humor mehr oder weniger erfolgreich bis am Ende durchzieht und nicht plötzlich nach süsslicher Hollywood-Moral zu stinken beginnt - da hätte man nach der laschen Eingangsszene wahrlich Schlimmeres erwarten können.