Embrace of the Serpent - El abrazo de la serpiente (2015)

Embrace of the Serpent - El abrazo de la serpiente (2015)

Der Schamane und die Schlange
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  3. 125 Minuten

Filmkritik: Dschungelfieber

40th Toronto International Film Festival
Die Bedeutung von «cheese» kannten sie wohl nicht.
Die Bedeutung von «cheese» kannten sie wohl nicht. © trigon-film

Der deutsche Ethnologe Theodor Koch-Grunberg (Jan Bijvoet) ist im Jahre 1909 im Amazonas unterwegs, um von den dortigen Völkern zu lernen. Doch Theodor geht es schlecht. Eine Tropenkrankheit hat ihn erwischt. Die einzige Möglichkeit auf Heilung ist eine seltene Pflanze mit dem Namen Yakruna. Um sie zu finden, reist Theodor mit dem Eingeborenen Karamakate (Nilbio Torres) immer tiefer in den Dschungel. Mehr als 30 Jahre später macht sich der amerikanische Botaniker Evan Schultes (Brionne Davis) ebenfalls mit Karamakate auf die Suche nach der Pflanze. Was werden die Männer zuerst finden: Die Pflanze oder den Wahnsinn?

Der Amazonas übt schon jeher eine Faszination auf Filmemacher und Zuschauer aus, was uns so unterschiedliche Filme wie Aguirre, der Zorn Gottes oder Anaconda brachte. Zum Glück ist Embrace of the Serpent näher bei Werner Herzog als bei J.Lo. Die Neugierde, weiter in diesen Dschungel vorzudringen, zieht einen in den Bann, wobei Regisseur Guerra mit seinen Bildern und dem Klangteppich den Zuschauer regelrecht hypnotisiert. Doch ein reines Drogenfilmchen hat Guerra hier nicht geschaffen. Er klagt auch an, vor allem die Gräueltaten, die von Kolonialisten begangen wurden und all das, was mit der Ankunft des Weissen Mannes alles verloren ging. Harter, aber sehenswerter Stoff.

Chris Schelb [crs]

Chris arbeitet seit 2008 für OutNow und leitet die Redaktion seit 2011. Seit er als Kind in einen Kessel voller Videokassetten gefallen ist, schaut er sich mit viel Begeisterung alles Mögliche an, wobei es ihm die Filmfestivals in Cannes und Toronto besonders angetan haben.

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Trailer Originalversion mit deutschen Untertitel, 2:26 © trigon film