The Woman in Black 2: Angel of Death (2014)

The Woman in Black 2: Angel of Death (2014)

Die Frau in Schwarz 2: Engel des Todes
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  3. 98 Minuten

Filmkritik: Zerzaustes Haar ist wunderbar

Wo war nochmal der Lichtschalter?
Wo war nochmal der Lichtschalter? © Ascot Elite Entertainment Group. All Rights Reserved.

Als der Zweite Weltkrieg ausbricht, sehen sich Schulleiterin Jean (Helen McCrory) und Eve (Phoebe Fox) gezwungen, London mitsamt ihren Schulkindern zu verlassen und auf dem Land Schutz zu finden. Nahe dem verlassenen Dorf Crythin Gilford erleidet der Schulbus eine Panne. Vom Leiter des nahegelegenen Flugstützpunktes werden die Kinder zum Eel Marsh Haus geführt. Obwohl das heruntergekommene Haus niemals die Bedingungen einer Schule erfüllt, haben Jean und Eve keine anderen Möglichkeiten, als mit ihren Schülern dort unterzukommen.

Zimmer mit Meersicht.
Zimmer mit Meersicht. © Ascot Elite Entertainment Group. All Rights Reserved.

Bereits in der ersten Nacht fühlt Eve die Präsenz im düsteren Haus und auch der traumatisierte Waise Edward (Oaklee Pendergast), welcher seit dem Tod seiner Eltern nicht mehr spricht, beginnt Zeichnungen von einer Schwarzen Lady zu machen. Da Jean den Spuk gekonnt ignoriert, muss Eve alleine das Geheimnis um das Eel Marsh Haus lüften. Dabei trifft sie auf den Piloten Harry (Jeremy Irvine), welcher ahnt, mit welcher geisterhaften Präsenz sie es hier zu tun haben...

In The Woman in Black 2: Angel of Death tut einem einzig und alleine die Schwarze Lady leid. Sowohl eine mitreissende Story als auch annähernd interessante Charaktere sind in der lieblos produzierten Fortsetzung kaum vorhanden. Stattdessen versucht Regisseur Tom Harper mit bekannten Jump Scares die Zuschauer wach zu halten, was ihm grösstenteils auch gelingt, den Grusel schlussendlich aber nur mittelmässig spassig macht.

Der Fortsetzung liegt der gleichnamige Roman von Martyn Waites aus dem Jahr 2013 zugrunde, welcher sich vom ersten Film inspirieren liess. Hammer Films verpflichtete Tom Harper (Misfits) für die Regie und besetzte die Rolle der Schulleiterin mit Harry Potter-Darstellerin Helen McCrory.

Auch vierzig Jahre nach den Ereignissen aus dem ersten Teil bleibt die Schwarze Lady immer noch unheimlich und jagt einem mit ihren spärlichen Auftritten einen Schauer über den Rücken. Dafür müssen die Zuschauer jedoch viel Geduld aufbringen: Die Handlung zieht sich nur schleichend voran. Phoebe Fox mag ein hübsches Mädchen sein, verkümmert aber in der eindimensionalen Rolle der Protagonistin Eve. Ihre Hintergrundgeschichte, welche für die Story zentral ist, fällt den strukturiert eingesetzten Jump Scares zum Opfer - ganz nach dem Motto: Genug geplappert, jetzt gibt's Saures.

Trotz auffälliger Oberflächlichkeit bietet The Woman in Black 2: Angel of Death das beklemmend neblige Setting und den wunderbaren Score von Marco Beltrami, welcher in gewissen Szenen für Gänsehaut sorgt. Das unheimliche Haus, die von Ebbe und Flut dominierte Zugangsstrasse, die Hilflosigkeit der Kinder und die allgemeine Präsenz der Schwarzen Lady tragen einen grossen Teil dazu bei. Wer sich von einem Gruselfilm nichts anderes erhofft, kann über Schwachstellen hinwegsehen. Für eine gelungene Fortsetzung ist hier jedoch definitiv zu wenig Salz in der Suppe.

Christian Wolf [woc]

Christian arbeitet seit 2009 als Freelancer bei OutNow. Er mag ultradüstere Filmperlen und süffige Survival Horror Games. Animationsfilme sind ihm ein Gräuel. Christian vertritt als Einziger den smoothen Berner Dialekt im Team.

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