Filmkritik: Meet the Murderer

In Indonesien kam es 1965 bis 1966 zu grausamen Massakern, die den Tod von über einer Million Menschen forderten. Rücksichtslose Gangster und Kriminelle töteten im Namen der Regierung als Paramilitärs vermeintliche Kommunisten und werden heute noch wie Helden gefeiert. Die Blutspuren der Opfer sind noch nicht getrocknet und die Angehörigen leben noch immer in Angst und Schrecken. Regisseur Joshua Oppenheimer besuchte für The Look of Silence ein Ehepaar, das im Massaker seinen ältesten Sohn verloren hat und sich von den schrecklichen Taten der Paramilitärs nie mehr richtig erholen konnte.

Der jüngere Sohn des Paares sucht mit Hilfe Oppenheimers die Menschen auf, die für den Tod seines Bruders verantwortlich sind; Menschen, die an der gleichen Strasse wohnen, dieselben Einkaufsläden besuchen und die vor allem nie für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen wurden und bis heute stolz von ihnen berichten. Durch seinen Beruf als Optiker kommt der junge Mann ins Gespräch mit den Mördern und erfährt bis ins Detail, was in den Sechzigern mit seinem Bruder geschehen ist.