Helix - Season 1 (2014/TV)

Helix - Season 1 (2014/TV / Serie)

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  3. 40 Minuten

Serien-Review: Arbeiten wir hier für Umbrella?

«Na was denkst du?»
«Na was denkst du?» © Studio / Producer

Das Militär hat einen Notruf von einer privaten Forschungsanlage von Arctic BioSystems aufgefangen, der von einem viralen Ausbruch und anscheinend tödlicher Gefahr berichtet. Um dem auf den Grund zu gehen, wird das CDC (Centers for Disease Control and Prevention) aufgeboten, welches sich auf genau solche Notfälle und virale Bekämpfung spezialisiert hat. Dr. Alan Farragut (Billy Campbell) macht sich mit seiner Kollegin Dr. Julia Walker (Kyra Zagorsky) und Dr. Sarah Jordan (Jordan Hayes) auf den Weg, um der Sache auf den Grund zu gehen.

«… es it tot, Jim!»
«… es it tot, Jim!» © Studio / Producer

Es stellt sich heraus, dass in der riesigen Forschungsstation drei Forscher an einem unbekannten Virus erkrankt sind, und einer davon ist Alans Bruder Peter. Die Wissenschaftler beginnen mit ihrer Untersuchung und werden dabei von Dr. Hiroshi Hatake (Hiroyuki Sanada) unterstützt, der die Einrichtung leitet. Was jedoch als Routineauftrag beginnt, gerät schnell ausser Kontrolle, und die Agenten befinden sich bald in tödlicher Gefahr.

Helix überzeugt zwar mit einer netten Inszenierung und einem aktuellen Szenario, doch das wär's dann auch schon. Das Flüsterkommando (Billy Campbell, Hiroyuki Sanada), das immer penetranter werdende Familientreffen und die berechenbar aufgebauten Episoden nehmen der Serie zunehmend den Wind aus den Segeln. Selbst das krampfhafte Hinauszögern von Antworten zu immer wieder gestellten Fragen kann dem nicht helfen, denn wenn diese endlich beantwortet werden, hat man sie schon lange selbst ermittelt. Deshalb lässt Helix weitgehend kalt und desinteressiert und es bleibt die Frage, was Helix in der nächsten Staffel - neben dem üblichen Kampf gegen einen Gigantkonzern und dem Virus, den wir bereits in Resident Evil gesehen haben - noch bieten werden.

Wie so oft wird die Fiktion von der Realität eingeholt. Während die Welt entsetzt zusieht, wie sich die tödliche Krankheit Ebola in Afrika und in der Welt ausbreitet, hat sich Helix wie auch die von Michael Bay inszenierte Serie The Last Ship genau dies zum Thema auserkoren. Das Konzept der Serie wurde von Cameron Porsandeh erstellt, von Battlestar Galactica-Autor Ronald D. Moore erweitert und letztendlich von Contact-Produzentin Lynda Obst unterstützt. Die Staffel hat 13 Episoden, wobei jede Episode einen Tag repräsentiert.

Was an Helix sofort auffällt, ist die stimmige Inszenierung, bei der die Kameraführung immer wieder durch sorgfältige Bildkompositionen auffällt. Die Sets widerspiegeln sehr gut die klaustrophobische Atmosphäre des Labors, und auch die Masken sind sehr gut gelungen - die infizierten Wissenschaftler sehen jedenfalls äusserst hässlich aus. Besonders mit den eiskalt beleuchteten und zum Teil klinisch weissen Laboreinrichtungen gelingt es Helix schnell, ein Unbehagen hervorzurufen: Es fällt nicht schwer, sich vorzustellen, was für hässliche Experimente hier durchgeführt wurden. Das aufgebotene Cast gibt sich redlich Mühe, die Wissenschaftler gut zu verkörpern, doch mit der unglücklichen Charakter-Konstellation - Ex-Frau, Fremdgehen, ein Bruder, den man deswegen seit Jahren nicht mehr gesehen hat und ein junges Mädel, das in seinen Mentor verschossen ist - ist es schwer, sich mit der Gruppe anzufreunden.

Dies ist jedoch nicht das einzige, was an Helix stört: Die immer wieder eingespielten CGI-Szenen wirken äusserst billig, und obwohl das Szenario wissenschaftlich noch einigermassen glaubhaft wirkt, versagt die Serie im menschlichen Aspekt komplett. Die CDC-Crew lässt keine Möglichkeit aus, das Virus und die Infizierten abhauen und sich im ganzen Laborkomplex verteilen zu lassen - sie bummelt kampfnaiv durch die Gegend, und zum Teil fragt man sich, wie die Truppe jemals einen Fall gelöst haben kann. Schon bald erinnert das Ganze an eine zwar realistischere Version von Resident Evil - inklusive bösem Megakonzern -, aber mit einer genau so unglaubwürdigen Handlung. Diese ist zwar nett inszeniert, schlittert dann aber schnell ins Lächerliche, weil es einfach zu viele Logiklücken hat und man dadurch die Serie nicht mehr ernst nehmen kann.

/ db