The Boy and the World - O Menino e o Mundo (2013)

The Boy and the World - O Menino e o Mundo (2013)

Der Junge und die Welt
  1. , ,
  2. 80 Minuten

Filmkritik: Viel Farbe, ohne Worte

Nach der WM?
Nach der WM? © Studio / Producer

Ein kleiner Junge lebt mit Vater und Mutter in einem Häuschen in einer ländlichen Gegend Brasiliens. Er geniesst die freie Natur, die gleich hinter dem Haus anfängt. Doch das idyllische Familienleben geht zu Ende, als der Vater wegfahren muss, um anderswo Arbeit zu finden. Der Junge sehnt sich nach seinem Vater und entscheidet sich schliesslich, selbst seinen Koffer zu packen und nach ihm zu suchen. Auf seiner Reise trifft er Baumwollpflücker, Weber, lernt das Stadtleben kennen und wird auch Zeuge, welche ernsten Folgen der Fortschritt auf den einzelnen Menschen hat.

Mit bunten Fraktalen, einfach gezeichneten Strichfiguren und farbenfrohen Szenen malt Alê Abreus zweiter Langfilm ein vielschichtiges Bild Brasiliens. Ohne verständliche Dialoge - alles Gesprochene ist in rückwärts gespieltem Brasilianisch - wird anstatt einer linearen Geschichte eher assoziativ der Reise eines Jungen gefolgt, die das Schicksal vieler Brasilianer abbildet. Vielleicht wäre dies als Kurzfilm zugänglicher gewesen; eindrücklich sind jedoch der Twist am Ende sowie die Art und Weise, wie die Folgen der Globalisierung angeprangert werden, ohne die Schönheit des Lebens zu vergessen.

Petra Schrackmann [pps]

Petra arbeitet seit 2007 für OutNow und haut auch für Lektorat und Listicles in die Tasten. Als Genrefan verbringt sie ihre Film- und Serienabende lieber mit Zombies, Hobbits oder RVAGs als mit Rom-Coms. Als Leseratte ist sie fasziniert von Comic- und Buchverfilmungen (sogar den schlechten!).

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