In der hektischen Stadt Mumbai sieht Saajan Fernandez kritisch seiner Frührente entgegen. Als hätte er damit nicht schon genug zu kämpfen, muss er auch noch seinen Nachfolger einarbeiten. Licht in die letzten Arbeitswochen bringt eine glückliche Verwechslung des Lunchbox-Services. Das köstliche Essen von Ila, die damit eigentlich die Liebe und Aufmerksamkeit ihres Mannes zurückgewinnen will, landet versehentlich bei dem älteren Fernandez auf dem Teller.
Vorerst über die Verwechslung verärgert, findet Ila die Vertrautheit und Aufmerksamkeit, die sie sich von ihrem Mann wünscht, bald in dem dankbaren Empfänger ihrer Lunchbox. Durch kleine Botschaften in der Lunchbox bringen die beiden Farbe in das Leben des anderen, das gerade ein wenig im Dunkeln scheint. Eine intime Brieffreundschaft zwischen zwei Fremden entsteht.
The Lunchbox ist eine kleine, aber feine Liebeserklärung an das Leben selbst. Spielerisch leicht zeigt das romantische Drama, dass wir uns viel zu leicht mit dem Negativen im Leben beschäftigen, wo doch eine zufällige Begegnung schon reicht, um mal wieder zu sehen, wofür es sich zu leben lohnt. Mit viel Komik und Humor erzählt der Film eine unkonventionelle Geschichte über Freundschaft, Liebe und Zufälle, wie sie sich selbst in der hektischen Welt von heute noch ereignen kann. Dass die Story eher simpel ist und nicht auf die Tränendrüsen drückt, schadet dem Film nicht.
Für Lacher sorgen die vielen Szenen, welche die beiden Protagonisten alleine zeigen. Die Zuschauer sehen meist entweder Ila (Nimrat Kaur) in ihrer Küche oder Saajan Fernandez (Irrfan Khan) bei der Arbeit. Ohne Interaktion mit anderen Figuren blühen die Charaktere so richtig auf und laden zum Beobachten ein. Die beiden Schauspieler geben alles, harmonieren, ohne dabei gemeinsam auf der Leinwand zu sein, und machen dieses Drama zu einer Tragikomödie. Die weiteren Figuren bleiben da das Beigemüse, das man lieber auf dem Teller lässt.
Einige Längen, die der Film durchaus aufweist, verzeiht man gerne, da sie das Lebensgefühl der Protagonisten widerspiegeln. Diese sind immer zu Hause, bei der Arbeit, oder auf dem Weg von einem zum andern. Die dabei resultierenden Wiederholungen zeigen den öden Alltag, dem die Figuren zu entfliehen versuchen, sowie die Probleme und Gedanken, mit denen sich jeder täglich konfrontiert sieht. Dabei kommen nur leider die Überraschungen ein wenig zu kurz, so dass die Zuschauer 1 und 1 schnell zusammengerechnet haben.
Fazit: The Lunchbox ist ein Must-see für alle, die im Alltag festgefahren sind und eine kleine Abwechslung gebrauchen können. Auch wenn es sich um ein Drama handelt, wird man eher vor Lachen als aus Traurigkeit die Tränen in den Augen spüren und sich mit einem Lächeln an den Film zurückerinnern.