Kai (Stimme: Jeremy Suarez) ist ein junger Falke und lebt allein mit seinem Vater Tendai (Stimme: Samuel L. Jackson) in der Öde von Afrika. Dieser beschützt seinen Sohn vor jeglichen Gefahren und bereitet ihn auf das Leben vor. Doch Kai ist gelangweilt und sehnt sich nach Freunden und Abenteuern. Nach einem Streit mit seinem Vater beschliesst der kleine Falke, sich ins vielversprechende Vogelparadies Zambezia aufzumachen. Zu spät erfährt Tendai vom Ausflug seines Sohnes und begibt sich auf der Suche nach ihm in grosse Gefahr.
Doch auch in der fröhlichen Vogelstadt Zambezia geht nicht alles munter zu und her. Schnell muss der junge Kai lernen, was es heisst, in einer Gemeinschaft zu leben, und erkennt, dass es auch im Vogelparadies gewisse Regeln zu befolgen gibt. So richtig ernst wird es, als sich die aasfressenden Marabus Cecil (Stimme: Richard E. Grant) und Morton (Stimme: David Shaughnessy) mit der gierigen Riesenechse Budzo (Stimme: Jim Cummings) gegen die fedrigen Bewohner von Zambezia verschwören und einen fiesen Plan aushecken. Nun liegt es an Kai und seinen neu gewonnenen Freunden, der Möwe Zoe (Stimme: Abigail Breslin) und der Schwalbe Ezee (Stimme: Jamal Mixon), Zambezia vor den Feinden zu beschützen und seinen Vater zu retten.
Vögel und Animationsfilme kommen immer mehr im Doppelpack. Nach den Pinguinen aus Madagascar und Happy Feet, den Eulen in The Legend of the Guardians: The Owls of Ga'Hoole sowie den Papageien in Rio kommen in Zambezia neben dem Falken in der Hauptrolle auch andere exotische Vögel zum Zuge. Anders als DreamWorks, Warner Bros. und Twentieth Century Fox hat die Produktionsfirma, Triggerfish, allerdings keine beinahe unbegrenzten Mittel für ihren jüngsten Zeichentrickfilm. Doch sie scheut sich nicht, dem Publikum trotzdem was fürs Auge zu bieten. Wie ein Pixar- oder Disneyfilm sieht ihr Streifen zwar nicht aus, doch muss man den Machern Anerkennung für die liebevollen Details zollen.
Wie ein klassisches Märchen zeigt Zambezia die Aufteilung der Welt in Gut und Böse. Doch ganz so einfach machen es sich die Drehbuchautoren nicht. Denn die Geschichte lehrt vor allem eines: Gemeinsam geht alles viel besser. Somit hat der Film nicht nur den Anspruch zu unterhalten, sondern die kleinen Zuschauer auch noch zu belehren, was ja immer ganz nett ist. Der Film erzählt vorerst von einer Vater-Sohn-Beziehung, die langsam zu bröckeln beginnt, doch geht es auch um Herkunft, Zusammenhalt und Verlass.
Obwohl die Geschichte gar nicht so einfallslos ist, geht das Geschehen nicht wirklich nah. Dem Film fehlt die nötige Portion Dramatik und Witz, die die Zuschauer mit den Charakteren mitfiebern lässt. Auch die immer mal wieder vorkommenden Actionszenen hauen nicht vom Kinosessel, und so lässt die Story recht unbeeindruckt. Es mag die Animation oder auch das Drehbuch sein, aber so richtig scheint auch zwischen den Figuren keine Chemie oder Sympathie aufzukommen, was den Film an einigen Stellen sehr platt erscheinen lässt.
Und doch verleiten die afrikanisch angehauchte Musik und die mal bunten, mal düsteren Bilder dazu, in diese Welt einzutauchen. Die Kulisse, vor der Zambezia spielt, kann sich sehen lassen. Von trostloser afrikanischer Dürre und felsigen Weiten bis hin zu spektakulären gefährlichen Wasserfällen zeigt der Film die Vielfalt Afrikas und informiert zugleich über die Lebensformen verschiedener Vogelarten. Die Animation ist voller spielerischem Licht, das durch die Tageszeiten und verschiedenen Witterungen führt. Und auch einige Nachtsequenzen hat der Film vorzuweisen. Dass mit mehr Geld mehr zu machen gewesen wäre, sieht man den Figuren und Landschaften zwar immer mal wieder an, doch immerhin greift Zambezia nicht wie andere Animationsfilme zum Kitsch und ist daher schön anzusehen.
Fazit: Zambezia mag vielleicht kein Meisterwerk der Animation sein, doch bietet der Film Unterhaltung für Gross und Klein. Statt Witzen im Sekundentempo zu machen, geht es dem Zeichentrickfilm darum, zu zeigen, dass gemeinsam alles besser geht und man lieber nicht seinen eigenen Krieg kämpfen sollte. Dies schafft er spielerisch, ohne dabei den Finger zu erheben.