Filmkritik: Geht nicht gibt's nicht

Nils Jent, so zeigen es Super-8-Aufnahmen, war einst ein agiler, kräftiger junger Mann. Dann aber verunfallte er 1980 mit seinem Motorrad schwer. Nach einem achtminütigen Herzstillstand lag der damals 18-Jährige vier Wochen lang im Koma. Wieder bei Bewusstsein, konnte er sich nicht bewegen, nicht reden, nicht sehen, nur noch hören - ein Fall des sogenannten Locked-in-Syndroms.

Aufgrund des sonderbaren Benehmens des Pflegepersonals merkte Jent schnell, dass die Ärzte bei ihm auch von einer geistigen Schädigung ausgingen. Dem war jedoch nicht so: Bald schon fing er an, mit dem Vater und später mit den Ärzten Schach zu spielen, indem er den mitgeteilten Spielstand memorisierte. So schlug er alle seine Gegner und signalisierte damit seinen klaren Geist und dessen grosses Potenzial.
Aus dem Krankenhaus entlassen, legte Jent einen unbändigen Willen an den Tag und holte gegen alle Widrigkeiten die Matura nach. Später studierte er Betriebswissenschaft an der Universität St. Gallen, wo er heute als Doktor tätig ist. Zudem schafft er es sogar, mit Hilfe eines Stocks wieder zu laufen. Doch nebst den vielen Fortschritten muss Jent auch Rückschläge verkraften.