Page Eight (2011)

Page Eight (2011)

Die Verschwörung
  1. ,
  2. 99 Minuten

Blu-ray-Review: Auch Engländer haben Geheimnisse

Pass auf, was du machst!
Pass auf, was du machst! © Koch Media

Seit Jahrzehnten macht Johnny Worricker (Bill Nighy) seinen Job als Nachrichtenanalyst beim MI-5, kann am gesellschaftlichen Leben kaum teilnehmen, und die Gespräche mit seiner jungen Tochter enden meist in Verhören. Nun kommt neuer Schwung in Johnnys Agentenleben, als sein Chef Benedict Baron (Michael Gambon) mit einer Akte auftaucht, die brisanter kaum sein könnte. So kontaktieren sie die Innenministerin, setzen die Pokerfaces auf und diskutieren darüber, dass sich die Amerikaner, eigentlich Verbündete Britanniens, als schlechte Partner herausstellen.

Die Situation wird noch schlimmer, als Baron an einem Herzinfarkt stirbt und Johnny somit seinen besten Freund verliert. Der Agent macht sich an, den Fall genauer zu untersuchen und findet bald Erstaunliches über den Premierminister Beasley (Ralph Fiennes) heraus, das ihn selber in grösste Gefahr bringt. Hilfe sucht der Mann ausgerechnet bei seiner Nachbarin (Rachel Weisz), die selber knöcheltief in Problemen steckt und dringend eine Schulter zum Anlehnen braucht.

Hach, ein Agentenfilm aus England, der mit bekannten Stars nur so gespickt ist und als deutschen Titel Die Verschwörung trägt; das kann ja nur gut kommen, wenn Bill Nighy (Pirates of the Caribbean: Dead Man's Chest) als Nachrichtenanalyst agiert und dabei auf Michael Gambon und Rachel Weisz trifft.

"We can't be free, because we have to be safe"

Wer aber bei Page Eight einen Actionfilm erwartet, bei dem geballert und explodiert wird, wird schon nach ein paar Minuten enttäuscht ausmachen. Dieser Film hält sich eher an Tinker, Tailor, Soldier, Spy, ist aber trotz aller Ruhe und Langsamkeit interessanter. Das liegt weniger an der Story, die eher schleppend vorangetrieben wird und erst gegen Ende etwas anzieht, sondern vor allem an den Darstellern: beispielsweise den Spitzfindigkeiten von Michael Gambon gegenüber der Politikerin oder den trockenen Kommentaren von Bill Nighy, dessen Minimalismus einmal mehr zelebriert wird.

"Do you agree?" - "I don't disagree."

Die Nebenrollen sind ebenfalls prominent besetzt, wobei sich die Charaktere von Rachel Weisz und Ralph Fiennes nicht richtig entfalten können. Dafür ist ihre Screentime schlichtweg zu kurz.

Fazit: Page Eight ist ein Film mit sehr viel Dialog. Die englischen Akzente sind herrlich, die Spielchen ebenso. Gut getroffene Figuren helfen einer langsam erzählten Geschichte schliesslich zu einem positiven Erlebnis. Aber, wie erwähnt, für den Actionfan, der auf Thrill, Action und Ballereien steht, ist das hier definitiv nichts.

Die Blu-ray von Page Eight bietet nur bedingt informatives Bonusmaterial. Kurze Berichte, zwischen fünf und zwölf Minuten, stellen die Geschichte, die Stars und deren Rollen in den Mittelpunkt. Allerdings fehlt der Informationsgehalt schon ein wenig. Dafür macht die Disc in technischer Hinsicht fast alles richtig. Der Ton ist sehr klar und sauber abgemischt, auch wenn der Film an sich ein ganz leiser ist. Auch das Bild mag zu überzeugen und zeigt uns die verrunzelte Stirn von Bill Nighy in bester Qualität.

Dani Maurer [muri]

Muri ist als Methusalem seit 2002 bei OutNow. Er mag (fast) alles von Disney, Animation im Allgemeinen und Monsterfilme. Dazu liebt er Abenteuer aus fremden Welten, Sternenkriege und sogar intelligentes Kino. Nur bei Rom-Coms fängt er zu ächzen an. Wobei, im IMAX guckt er auch die!

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