Kommentare Total: 13
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ebe
Filmkritik: Wer keinen Biographen hat, muss sein Leben eben selbst erfinden...
El Chupanebrey
Zitat ebe (2010-02-14 13:33:00)
Zuletzt sei hier noch Eli Wallach erwähnt. Zwar dauert der Kurzauftritt des mittlerweile 94-jährigen Hollywood-Veteranen mit der beeindruckenden, knapp 60 Jahre umfassenden Filmographie nicht länger als zwei Minuten, doch setzt er diesem feinen Politthriller mit intellektuellem Tiefgang die Krone auf.
Sehr schön, dass du ihn erwähnst. Jep, sein Auftritt war wirklich hervorragend.
Ach, und dein Eingangsabschnitt zeugt von wahrem Filmkritikertalent.
Film war sehr, sehr gut, ansprechend und hochspannend. Meister Hitch wäre stolz gewesen.
[Editiert von El Chupanebrey am 2010-02-18 23:23:47]
woc
Meiner Meinung nach bietet der Film leider nur am Rande Unterhaltung und lässt den Zuschauer nicht in die Gefilde wahrer Filmkunst eintauchen. Zu seicht, zu oberflächlich, ohne Ecken und Kanten. Szenerie und Soundtrack sind gelungen doch Ewan McGregor kann sich kaum sinnvoll entfalten (von Pierce sprechen wir gar nicht erst). Das Mysterium um Mr. Lang ist nur auf den ersten Blick ein Mysterium, schnell erkennt man, in welche Richtung es gehen könnte. Der Film wirkt langfädig und der Schluss erhält dadurch wenig Überraschungswert, gerade weil man ihn sich so sehr herbeisehnt. Da fehlt mir einfach der gewisse Nervenkitzel und die Spannung. Trotzdem gebe ich dem Film gerade wegen dem typischen Polanski-Schluss 3 Sterne. Der Rest ist meiner Meinung nach gesehen weit entfernt von einem Meistwerk.
[Editiert von woc am 2010-02-27 01:48:43]
El Chupanebrey
Zitat woc (2010-02-27 01:47:58)
ohne Ecken und Kanten
Manch einer würde eine derartige Oberfläche "makellos" nennen.
woc
Also meinst du, dass dieses Spiel an der Oberflächlichkeit gewollt ist? Aber dass man dadurch nur distanziert am Rande dasitzt, finde ich irgendwie befremdend. Klar, Ewan ist ein Ghostwriter, der hat keinen Namen (eine clevere Idee) und ich denke, es war Absicht, dass man sich trotzdem irgendwie mit ihm identifiziert... irgendwie...
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Ausserdem ist Ruth zu offensichtlich. Da ist von der ersten Minute her klar, dass was mit ihr und Lang nicht stimmt. Dann die "Nacht" mit dem Ghost. Wäre ein geheimnisvolleres Katz- und Mausspiel nicht ein wenig spannender gewesen?
[Editiert von woc am 2010-02-27 12:04:10]
El Chupanebrey
Zitat woc (2010-02-27 12:03:34)
Also meinst du, dass dieses Spiel an der Oberflächlichkeit gewollt ist?
Ich fand das Ganze eben nicht oberflächlich. Ich fand es eher faszinierend, wie spannend so ein Film sein kann, wenn man irgendwie doch mehr oder weniger den Durchblick hat.
Ewan ist ein Ghostwriter, der hat keinen Namen (eine clevere Idee) und ich denke, es war Absicht, dass man sich trotzdem irgendwie mit ihm identifiziert... irgendwie...
Da sind wir uns einig.
Spoiler zum Lesen Text markierenAusserdem ist Ruth zu offensichtlich. Da ist von der ersten Minute her klar, dass was mit ihr und Lang nicht stimmt. Dann die "Nacht" mit dem Ghost. Wäre ein geheimnisvolleres Katz- und Mausspiel nicht ein wenig spannender gewesen?
Der richtig gute Filmemacher kann auch ohne undurchsichtigen Schnickschnack seine Zuschauer fesseln.
[Editiert von El Chupanebrey am 2010-02-27 12:17:49]
woc
Ich bin mit dir einer Meinung, dass der richtig gute Filmemacher seine Zuschauer mit allen (oder eben keinen Mitteln) fesseln kann. Aber das hat mich der Film nicht, weil er in dieser Beziehung weder Fisch noch Vogel ist. Ich rieche hier ein Lob für den Filmemacher an sich, nicht den Film als Endprodukt und das bringt mir schlussendlich nichts.
El Chupanebrey
FYI: Ich bin alles andere als ein Polanski-Kenner.
woc
Da hast du was verpasst.
lafrecciablu
Ich fand den neuen Polanski durchwegs spannend. Habe auch keine grosse Ueberraschungen und Wendungen erwartet und seien wir ehrlich, hätte auch nicht wirklich zu einem Polanski gepasst. bin schon froh darüber, dass ich dem Plot folgen konnte, was bei Polit-Thrilllern nicht immer der Fall ist.
Die beklemmende Situation, wo sich der Ghost Writer wiederfindet, war für mich schon spannend genug und das Rätselraten, wer nun der gute oder der böse ist, war eher nebensache. Das Ende des Films war wieder mal klasse, herrlich unspektakulär und rack-zack.
einzig die Szene, wo der Ghost Writer den Kleiderschrank des Vorgängers ausräumt, fand ich etwas gesucht
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wer räumt schon einen kleiderschrank aus, indem er jede einzelne schublade wegnimmt und dann - oh welch überraschung - auf eine akte stösst, die am boden der schublade klebt? ist vielleicht etwas gesucht, meine kritik, aber in solchen momenten fliege ich dann aus der story und denke, das hätte man besser machen können
HomerSimpson
Zitat lafrecciablu (2010-03-03 12:18:39)
einzig die Szene, wo der Ghost Writer den Kleiderschrank des Vorgängers ausräumt, fand ich etwas gesucht
Spoiler zum Lesen Text markierenwer räumt schon einen kleiderschrank aus, indem er jede einzelne schublade wegnimmt und dann - oh welch überraschung - auf eine akte stösst, die am boden der schublade klebt? ist vielleicht etwas gesucht, meine kritik, aber in solchen momenten fliege ich dann aus der story und denke, das hätte man besser machen können
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Es war deutlich das Unterwäsche in den Schubladen lag und der Ghost Writer wollte diese nicht unbedingt anfassen. Also doch nicht ganz so weit hergeholt.
Naja, durch die Kritik hab ich einen äusserst Spannenden Polit-Thriller erwartet, aber leider war der Film nur halb so spannend wie ich angänglich gedacht habe.
The Ghost Writer ist desshalb nicht langweilig, aber ich hätte da eher etwas in Richtung Shutter Island erwartet.
Der grosse Twist am Ende kommt auch nicht ganz unerwartet, da von Anfang an klar ist das da etwas nicht stimmt. Aber gut, der Film konnte durchwegs 2 Stunden lang unterhalten auf einem sehr hohen Niveau aber leider war alles nicht wirklich spannend genug für meinen Geschmack.
muri
DVD-Review: Bond hat Dreck am Stecken
VesperLynd89
Die Handlung ist zu jedem Zeitpunkt spannend, allerdings gibt es zu lange Pausen. Da es sich ja rein genretechnisch um einen Thriller handelt, habe ich eine packendere Handlung erwartet. Normalerweise hechten solche Filme von einem Wendepunkt zum nächsten, dieser hier plätschert vor sich hin und hat mir ständig ein "Wann geht's endlich weiter?"-Gefühl vermittelt. Zugegeben, die Handlung ist nicht in 15 Minuten erzählt, trotzdem hätte man nicht ständig Regenwetteraufnahmen von der Insel in den Film einbauen müssen. Vielleicht wollten die Filmemacher damit ein unheimliches Gefühl erzeugen, bei mir war es eher Langeweile. Der Schluss, der an dieser Stelle natürlich nicht verraten wird, war aber überraschend und sehr gelungen.
Das kann man den Schauspielern aber nicht zum Vorwurf machen. Es gibt Filme, die sind bis in die Nebenrollen hochpromiment besetzt und trotzdem sind die grottenschlecht; und es gibt solche, die gerade wegen der bekannten Besetzung super funktionieren. Bei The Ghost Writer ist letzteres der Fall. Ewan McGregor spielt seine Sache souverän (hatte nichts anderes erwahrtet, er spielt ja öfters mal einen Schriftsteller oder Journalisten wie in Moulin Rouge oder Männer, die auf Ziegen starren). Pierce Brosnan kommt im englischen Orginal wahrscheinlich noch ein bisschen besser rüber, aber trotzdem gibt er eine solide, wenn auch nicht überragende, Leistung ab. Da hätte man wirklich mehr draus machen können. Kim Cattrell und all die anderen wirken recht farblos, was aber wahrscheinlich auch so gewollt war, da sie ja alle für den ehemaligen Premier arbeiten und das meistens im Geheimen tun.
Alles in allem bleibt es bei einer guten Story, die mit klasse Schauspielern mittelmässig umgesetzt wurde.
[Editiert von VesperLynd89 am 2011-01-01 01:53:55]