Casey Beldon (Odette Yustman) schläft in letzter Zeit äusserst schlecht. Immer wieder wird sie von Alpträumen gepeinigt, in denen ein unheimlicher Junge, ein bösartiger Hund mit Maske und ein bizarres, ungeborenes Baby in einem Einmachglas vorkommen. Als sie es ihrer Freundin Romey (Meagan Good) erzählt, welche sich ausführlich mit der Geisterwelt und der Traumdeutung beschäftigt, liest diese äusserst gefährliche Symbole heraus. Doch das sind erst düstere Vorboten auf den Horror, der in den darauf folgenden Tagen noch auf Casey zukommen sollte.
Denn plötzlich beginnen sich nämlich ihre Pupillen zu verfärben. Nach einem Besuch beim Augenarzt, der sich dies auch nicht erklären kann, erfährt sie von ihrem Vater, dass sie ursprünglich einen Zwillingsbruder hatte, der jedoch noch vor der Geburt gestorben war. Dies ist das erste von vielen schrecklichen Geheimnissen, welche sie erfahren wird. Schritt für Schritt kommt Casey der Wahrheit auf die Spur, weshalb sich ihre Mutter erhängt hatte und was vor vielen Jahren bei den okulten Experimenten im Konzentrationslager von Auschwitz geschehen ist. Beinahe zu spät wird Casey klar, mit was sie es zu tun hat und bittet Rabbi Sendak (Gary Oldman) verzweifelt um einen Exorzismus...
David S. Goyer hat uns 2004 Blade: Trinity geliefert und sitzt für X-Men Origins: Magneto ebenfalls auf dem Regiestuhl. Neben den Comichelden versuchte er sich dieses Jahr an einem Horrorfilm, der aber weder von den Zuschauern noch von den Kritikern wohlwollend aufgenommen wurde. The Unborn fristete ein Dasein im Nirgendwo, obwohl der Trailer einige erschreckende Momente versprach.
Die Geschichte von The Unborn bringt uns mit mysteriösen Kindern, einem Buben mit dunklen Augen und jeder Menge Geisterhaftem in Verbindung. Dazu werden ein paar gruselige Körperverdrehungen gezeigt, und Casey Yustman erinnert ein bisschen an Megan Fox. Mehr hat dieser schwache Versuch eines Gruselfilms leider nicht zu bieten. Obwohl auch Gary Oldman seinen Auftritt hat, aber hier macht er sich damit keinen Gefallen.
Es wird zwar versucht, eine künstliche Spannung aufzubauen, und durch die Entwicklung der (allerdings sehr schwachen) Geschichte läuft das Ganze auch auf einen Showdown hin, der dann das Gaspedal ein bisschen weiter runterdrückt. Es wird geschrien, geknackst, und natürlich geht's dem Bösen an den Kragen. Theoretisch wenigstens. Aber so richtig zum Fürchten, ins Sofa Kuscheln und den Kopf vor Schreck unter die Decke Ziehen ist The Unborn leider nicht. Zu bekannt sind die Vorgänge, und zu uninteressant sind schlussendlich die Figuren. Da helfen auch die angesprochenen Verrenkungen nicht, die uns gegen Ende öfters präsentiert werden.
Fazit: Eigentlich hätte The Unborn das Potenzial für einen richtig schönen Gruselfilm gehabt. So mit stimmungsschwangerer Musik, psychopathischen Kleinkindern und einer bösen Macht, die richtig heftig deftig um Anerkennung kämpft. Leider kriegen wir davon gar nichts zu sehen, sondern höchstens die klassischen Schreckmümpfelis, die allerdings keinen mehr hinter dem Grabstein hervor locken.
Die DVD von The Unborn kommt zwar mit einem schön gruseligen Cover daher, bietet aber als Bonusmaterial nur ein paar kurze Sequenzen, die es nicht in den finalen Film gschafft haben. Nichts, das man gucken müsste, denn für irgendwas nennt man die Dinger ja "Deleted Scenes"...
Technisch hingegen überrascht The Unborn positiv. Das Bild ist sehr schön und klar transferiert worden, die Farben sind satt und stark und auch in den dunklen und schnell geschnittenen Szenen bleibt diese Qualität aufrecht erhalten. Tonmässig gibt es ebenfalls nichts zu bemängeln und da auch diverse Tonspuren vorhanden sind, dürfen sich selbst Freunde des Russischen oder Türkischen den Film in "ihrer" Sprache angucken.
Dani Maurer [muri]
Muri ist als Methusalem seit 2002 bei OutNow. Er mag (fast) alles von Disney, Animation im Allgemeinen und Monsterfilme. Dazu liebt er Abenteuer aus fremden Welten, Sternenkriege und sogar intelligentes Kino. Nur bei Rom-Coms fängt er zu ächzen an. Wobei, im IMAX guckt er auch die!