Le petit Nicolas (2009)

Le petit Nicolas (2009)

Der kleine Nick
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  3. 91 Minuten

Blu-ray-Review: Lausbuben auf Französisch

«Heute haben wir einen Gast. Begrüsst Papa Moll.» -
«Heute haben wir einen Gast. Begrüsst Papa Moll.» - © Studio / Producer

Der kleine Nicolas führt ein perfektes Leben: Seine Eltern lieben ihn, er hat nette Freunde, und auch sonst herrscht beim Einzelkind heiterer Sonnenschein. Doch dies ändert sich schlagartig, als sein Freund Joaquim einen kleinen Bruder erhält. Joaquim fürchet, dass er nun verstossen wird, weil seine Eltern ihn nicht mehr gern haben und nur noch Zeit für den Bruder haben werden. Erste solche Anzeichen sind bei seinen Eltern bereits auszumachen: Sie sind netter als sonst zueinander sind, und der Vater hilft mehr im Haushalt.

«Haha-Haha, dieser Schnauz!»
«Haha-Haha, dieser Schnauz!» © Studio / Producer

Eines Tages bemerkt Nicolas ein ähnliches Verhalten bei seinem Vater. Nicolas kriegt Panik und unternimmt alles, damit seine Eltern ihn wieder lieb haben und dass sie den Gedanken an ein weiteres Kind wieder vergessen. Als ihm dies misslingt, bildet er zusammen mit seinen Freunden eine Gruppe, die das Unvermeidmare verhindern soll. Was sie jedoch nicht wissen: Seine Eltern haben ein wichtiges Abendessen mit dem Chef seines Vaters vor sich und bereiten sich nur darauf vor.

Jeder hat wahrscheinlich schon ein Buch über die Streiche des kleinen Jungen Nick in den Fingern gehabt. «Der kleine Nick» und seine Geschichten erfreuen sich grösster Beliebtheit, und da war es natürlich nur eine Frage der Zeit, bis auch eine Filmserie über den Lausbub produziert werden sollte. Le petit Nicolas von Laurent Tirard (inszeniert 2012 Asterix bei den Briten) wurde zum Publikumserfolg.

Und eins muss man dem Film lassen: Auch wenn die Scherze etwas lahm und die Lausbuben gar artig sind, macht die Geschichte Spass. Denn es wird nicht auf plumpen Humor gesetzt, sondern auf sympathische Charaktere und Herzlichkeit. So wird eine Story erzählt, die ohne Probleme der ganzen Familie vorgesetzt werden kann, ohne dass die Kids danach etwas Böses tun. Irgendwie schade, denn es fehlt doch ein bisschen an Pepp und Frechheit. Aber das wird wohl in den Fortsetzungen korrigiert werden.

Schauspielerisch werden solide Leistungen geboten. Die Jungs sind herzig, Kad Merad (Bienvenue chez les Chtis) ist zappelig, und auch sonst kriegen wir französischen Humor mit viel Slapstik geboten. Ist glatt, aber der grosse Brüller fehlt.

Fazit: Le petit Nicolas ist ein netter Familienfilm, der keinem weh tut und in dem die Oma auch mal ein «Jesses» fallen lassen darf. Ein bisschen brav, ohne grossen Zug, aber solide umgesetzt. Man hofft auf Fortsetzungen, die dann auch mal richtig frech sein dürfen.

Die Blu-ray von Le petit Nicolas hat informatives Bonusmaterial zu bieten, in dem vor allem auf die jungen Darsteller eingegangen wird. Die Kids sprechen den Audiokommentar, werden beim Casting beobachtet, und sogar die deutschen Stimmen dürfen von ihren Erlebnissen berichten. Dazu sind Interviews abrufbar, und die Erwachsenen dürfen von ihren besten Streichen erzählen. Ein schönes Making-of gibt zudem Einblick in die Produktion und die Machart des Films.

Aus technischer Sicht gibt es keinen Grund für Meckereien. Ein kräftiges Bild und ein sehr sauberer und makellos abgemischter Ton machen vor allem aus der Originalfassung einen Genuss in starken Farben und flotten Dialogen.

Dani Maurer [muri]

Muri ist als Methusalem seit 2002 bei OutNow. Er mag (fast) alles von Disney, Animation im Allgemeinen und Monsterfilme. Dazu liebt er Abenteuer aus fremden Welten, Sternenkriege und sogar intelligentes Kino. Nur bei Rom-Coms fängt er zu ächzen an. Wobei, im IMAX guckt er auch die!

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