Kommentare Total: 15
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rm
Filmkritik: Sandra Bullockovic
El Chupanebrey
Oh boy...
Was kann man sagen? Ich habe nichts erwartet und was ich bekommen habe, war sogar noch drunter. The Blind Side ist ein rassistischer, unausgegorener und relativ dämlicher Film, der überhaupt nicht weiss, welches Publikum er ansprechen will. Ist es ein Drama? Nein, in einem (guten) Drama kommen in der Regel keine billigen One-Liner vor. Ist es eine Komödie? Die doofen Slapstick-Einlagen und die vorhergenannten Einzeiler könnten ein Hinweis darauf sein, aber für eine Komödie ist der Grundton zu ernst.
Die Figuren sind schwarz-weiss (Schwarze Ghetto-Jungs sind Machos, weisse Upper-Class-Frauen sind gackernde Hühner), nervig (SJ war ja wohl ganz übel...) oder komplett überflüssig. Ja, ich weiss, echte Vorlagen, aber etwas mehr künstlerische Freiheit hätte John Lee Hancock nicht schlecht zu Gesicht gestanden.
Die Schauspieler sind ok, aber grössteinteils langweilig. Sandra Bullock ist blond und hat einen Südstaatenakzent. Wow. Wofür man heute nicht alles einen Oscar bekommt. Am besten gefallen hat mir Kathy Bates, die mit ihrer typischen Art etwas Leben in den ansonsten recht drögen Film bringt (auch wenn ihre Figur ziemlich schlecht geschrieben ist (siehe nächster Abschnitt)).
Hancocks Drehbuch ist ein Witz. Der Film plätschert höhepunktslos vor sich hin, betont scheinbar belanglose Szenen und enthält Stellen, die einfach nicht zu Film passen.
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Dieser Autounfall war ja wohl sowas von unnötig. Ja, Realvorlage. Aber ein anderes Gefühl als "Hoffentlich stellt das diese kleine Nervensäge einmal ruhig!" löst diese Sequenz nicht aus.
Dies ist ein weiteres Problem: Ich konnte mich mit keinem Charakter richtig identifizieren. Ja, Oher ist sympathisch, aber richtig mitfühlen konnte ich nicht mit ihm.
Fazit: Wie sich The Blind Side eine "Best Picture"-Nomination ergattern konnte, ist mir ein Rästel. Wenn schon Sportfilm, dann hätte man Invictus nominieren können. Bullocks Oscar fällt wohl in die Kategorie "Geben wir ihr einen, bevor sie nur noch Rom-Coms dreht". Viel mehr gibts nicht zu sagen. The Blind Side ist eine schlecht zusammengeschusterte Klischee-Schmonzette, die in fast allen Belangen enttäuscht.
2 Sterne
Für diejenigen, die sich fragen, weshalb ich mir den Film angesehen habe: Ich will neuerdings gerne jeden "Best Picture"-Nominierten sehen. Jetzt habe ich nur noch Precious vor mir.
[Editiert von El Chupanebrey am 2010-03-27 00:06:02]
Chemic
Guter Film, weitaus besser als zuerst befürchtet!
The Blind Side ist ein Sport-Sozidrama wie es im Buche steht. Es geht um den viel besagten "American Dream" in einem augenscheinlich klischeeverseuchten Szenario, welches aber durch Humor und Slapstick etwas aufgelockert wird. Das funktioniert insgesamt richtig gut den wer mit Filmen wie Coach Carter oder Glory Road was anfangen konnte, der wird sich auch hier heimisch fühlen. Wir haben einen schwergewichtigen, perspektivlosen Zero der sich dank grosszügigem Sponsor und Willenskraft zum Hero mit gut bezahltem Sportstipendium an einer Top-Uni hochkämpft. Würde ich mich nicht schon einige Jahre mehr oder weniger intensiv mit dem Sport als Gesamtbild beschäftigen würd ich es auch für ein Märchen abtun. Fakt ist aber das mehr als nur einen Michael Oher in den Profiligen Amerikas gibt, genau so wie auf jeden Oher mindestens 10 Typen kommen die es nicht schaffen werden und danach wieder Burger braten, sich den Weg durch kriminellen Blödsinn und Dummheit verbauen oder, wenn ganz tragisch kommt und leider auch kein Einzelfall, bei der Abschlussfeier bereits 6 feet Under im Erdreich liegen.
Was mich positiv bei Blind SIde überrascht hat, ist das wir ein sehr gut abgebildetes & eingefangenes Sittengemälde der versnobten amerikanischen Oberschicht zu sehen bekommen und auf der anderen Seite auch ein kleinen Einblick in die wahren sozialen Brennpunkte im Süden der Staaten erhalten, wo "per Zufall" die ganzen Top-Universitäten auch einen Grossteil ihrer Footballspieler rekrutieren. Auch der kleine Einblick in die gängige Praxis bei der "Anwerbung" solcher Talente lässt einem schmunzeln, vorallem wenn da noch bekannte Grössen aus dem Business mitspielen.
Ob Bullock auf Grund ihrer Performance in Blind SIde den Oscar verdient hat ist sicher fraglich! Ich glaube das hier ihr ganzes Schaffen in Hollywood ausgezeichnet wurde und da stellt sich die Frage, ob das Ding nun verdient ist aus meiner Sicht gar nicht erst. Für ihr Alter schaut die Gute aber nach wie vor zum Anbeissen aus und das sie die Zynikerin gar nicht erst spielen muss wissen wir auch seit dem Oscar-Weekend. Auch der Rest das Castes ist OK und solide, reisst sich aber kein Bein aus. Quinton Aaron als Michael Oher ist ganz ok und spielt sympathisch, allerdings auch etwas unglaubwürdig was aber eher dem Drehbuch zuzuschreiben ist welches doch hin und wieder mit ziemlichem Nonsens versucht etwas Dramaturgie zu entwicklen.
Fazit: Guter Streifen welcher ein ziemlich abgerundetes Paket mit Humor, Drama und Sport liefert. Wie immer bei diesen Filmen gilt aber...entweder mag man das Gedöns oder eben nicht!
braynman
Der Amerikanische Traum (der 793,6te Aufguss ...)
Die Bullock spielt nicht, die ist so. Oscarreif vielleicht nicht, aber da spielt auch noch der Feelgood-Faktor in seiner amerikanisch-sozialen Inkompetenz mit. Der Jury hat's gefallen, und für die Europäer ist der Film eh' nicht gedreht worden.
Für meinen Geschmack bleibt der Charakter des Michael Oher zu oberflächlich und zu blass, obwohl Quinton Aaron.trotz seines zurückhaltenden Spiels für genügend Aufmerksamkeit sorgt. Da wurde richtig Potential verschenkt.
woc
Typisches Drama von Hollywood für Hollywood. Oder nein, eben für die ganze USA. Darum hat er die Nominationen und Sandra Bullock den begehrten Preis erhalten. Ob sie es wert war, sei dahingestellt. Der Film hat mich persönlich aber auch positiver überrascht, als erwartet. Er unterhält, ist witzig, hat seine Momente und schliesst rund ab. Ich glaube, dass man hier kein wirklich sozial- und gesellschaftskritisches Werk erwarten kann, darauf will The Blind Side auch gar nicht hinaus. Die Klischees sind prall gefüllt, die Schauspieler sind okay und die Story klassisch wie eh und je. Trotzdem verliert er meiner Meinung nach keineswegs an Qualität und bekommt nicht zur Persiflage.
Chemic
farossi
also zuerst mal: grundsätzlich mag ich filme, denen eine wahre geschichte / begebenheit zugrunde liegt. coach carter oder remember the titans, um 2 genreverwandte filme zu nennen, sind ein grossartiges beispiel dafür, wie man eine solche geschichte auch optimal verpackt.
blind side gehört - und das hätte ich nun wirklich nicht erwartet - imho nicht dazu. zu langatmig der anfang, kein richtiger spannungsbogen, praktisch keine charakterzeichnung und irgendwie zusammengestückelt kommt der film daher.
zwar hat der film auch seine starken momente, doch so richtig will das ganze einfach nicht packen. zu emotionslos, zu perfekt (es funktioniert alles praktisch reibungslos - hallo??), zu lückenhaft. und bezüglich sandy: von herzen gönn ich ihr den oscar, aber hierfür... naja, lassen wir das.
RandyMeeks
Mann hatte ich mich auf diesen Film gefreut! Und ab dem Trailer zu urteilen, dachte ich das wird wieder mal ein Film bei dem ich mich richtig ausheulen kann
Leider hat er meine Erwartungen nicht erfüllt.
Es ist kein schlechter Film. Es ist ein schlechtes Drama! Da passiert ja überhaupt nichts dramatisches.
Armer Junge kommt von der Strasse in ein behütetes Heim und wird von allen aufgenommen, inklusive Lehrern.
Mal abgesehen von den schwarzen Ghettokids gabs keine wirklichen Reibungspunkte und nach der Szene in der Michael sagt er hätte noch nie ein Bett gehabt - und Sandy dann erwidert, dass er jetzt eins habe - hätte der Abspann durchlauffen können.
Nette Geschichte, solide gespielt (meiner Meinung nach nicht unbedingt Oscarverdächtig solide). Aber der Film ist einfach langweilig. Schade...
farossi
Zitat RandyMeeks (2010-08-21 01:42:20)
Es ist kein schlechter Film. Es ist ein schlechtes Drama! Da passiert ja überhaupt nichts dramatisches.
besser hätte ich's nicht ausdrücken können
muri
DVD-Review: Ein wahres Märchen aus Amerika
Le-Chiffre
Zitat El Chupanebrey (2010-03-27 00:03:42)
Fazit: Wie sich The Blind Side eine "Best Picture"-Nomination ergattern konnte, ist mir ein Rästel. Wenn schon Sportfilm, dann hätte man Invictus nominieren können. Bullocks Oscar fällt wohl in die Kategorie "Geben wir ihr einen, bevor sie nur noch Rom-Coms dreht". Viel mehr gibts nicht zu sagen. The Blind Side ist eine schlecht zusammengeschusterte Klischee-Schmonzette, die in fast allen Belangen enttäuscht.
Da muss ich dir leider wieder sprechen. Der Film dreht sich um American Football. Für die Amerikaner ist Football nicht einfach ein Sport. Sondern der Sport. Es ist beinahe eine Religion. Für mich ist die Oscar auch nicht gerecht fertigt, aber dadurch nachvollziehbar. Du sagst zudem, dass der Film rassistisch ist, aufgrund der bösen schwarzen Jungs?
Über Bullock müssen wir nicht diskutieren.
Am Film konnte mich einzig die Story beeindrucken. Man kann sich mit Michael identifizieren. Es ist eine richtige Cinderella Story wie sie geschehen kann, Klischees hin oder her. Und by the way, Michael Oher ist mittlerweile ein etablierter Footballspieler.
http://www.nfl.com/player/michaeloher/71419/profile
Von mir, als Football Fan, gibt's aufgerundete fünf Sterne.
Le-Chiffre
Zitat Le-Chiffre (2011-08-13 17:17:19)
Zitat El Chupanebrey (2010-03-27 00:03:42)Fazit: Wie sich The Blind Side eine "Best Picture"-Nomination ergattern konnte, ist mir ein Rästel. Wenn schon Sportfilm, dann hätte man Invictus nominieren können. Bullocks Oscar fällt wohl in die Kategorie "Geben wir ihr einen, bevor sie nur noch Rom-Coms dreht". Viel mehr gibts nicht zu sagen. The Blind Side ist eine schlecht zusammengeschusterte Klischee-Schmonzette, die in fast allen Belangen enttäuscht.
Da muss ich dir leider wieder sprechen. Der Film dreht sich um American Football. Für die Amerikaner ist Football nicht einfach ein Sport. Sondern der Sport. Es ist beinahe eine Religion. Für mich ist die Oscarnomination auch nicht gerecht fertigt, aber dadurch nachvollziehbar. Du sagst zudem, dass der Film rassistisch ist, aufgrund der bösen schwarzen Jungs?
Über Bullock müssen wir nicht diskutieren.
Am Film konnte mich einzig die Story beeindrucken. Man kann sich mit Michael identifizieren. Es ist eine richtige Cinderella Story wie sie geschehen kann, Klischees hin oder her. Und by the way, Michael Oher ist mittlerweile ein etablierter Footballspieler.
http://www.nfl.com/player/michaeloher/71419/profileVon mir, als Football Fan, gibt's aufgerundete fünf Sterne.
lafrecciablu
mit etwas verspätung hab ich's nun auch geschafft, den film zu sehen - im TV (wie selten ist das denn?).
Für einmal schauen ganz ok. Doch ist die geschichte um big mike wie ein aneinanderreihen von frisch gewaschener und extrem weichgespülter wäsche. Seine Vergangenheit kommt im Schongang daher, dass man es schon gar nicht glauben mag. die tragik wird einfach reingewaschen und richtig mitfühlen kann man in den seltesten momenten. dramaturgisch hätt man da schon viel mehr machen können. so wirkt das ganze eher wie ein pinkfarbenes märchen.
Die ganze familie wirkt wie glattgebügelt - bilderbuchhaft. gibt's denn wirklich solche superharmonischen familien - und wenn ja - würde man diese nicht am liebsten ohrfeigen? soviel liebe und harmonie ist schon fast zum würgen.
ich hab mir einfach mal diese botschaft aus diesem film mitgenommen: man kann auch leise und wortkarg seine umgebung beeinflussen, auf gute art und weise. und mit bescheidenheit kommt man auch ans ziel.
blind side ist nicht best picture, auch die oskarwürdigung für bullock fand ich sehr fraglich. ich sehe in ihrer darstellung jetzt nicht wirklich andere facetten als sonst. was bleibt ist ein netter film, ohne ecken und kanten. und es ist schön, dass es für solche menschen wie michael oher zum besseren kommt.
Ghost_Dog
Was für ne Performance der Bullock. Man muss sie einfach mögen in diesem Film, und so gut isses geworden, dasses ja noch n Goldmännchen gab dafür! Zu Recht, wie ich nun selbst sehen durfte.
Der Film macht gut Laune und ist wirklich unterhaltsam, da die Story ja auf der Wahrheit basiert. Schön, dass doch ab und zu solche Wunder geschehen, denn sonst wäre dieser Film kaum geniessbar, da zu zuckersüss wahrgenommen fürne fictional Story... Ich mag erstaunlicherweise Football Filme, auch wenn dieser Sport hierzulande keine Sau interessiert. Solider Sportfilm, der durch das gezeichnete Schicksal und die wahnsinnig gute Bullock sehr rührend ist, ohne ins Peinliche zu kippen!
Decius
Das war doch mal ein Feel-Good-Movie. Muss ja auch nicht immer nur Drama sein. Uns hat es gefallen.