Über 150 Staaten haben ein Bündnis gegen den Terror geschlossen, dessen Start nun in Spanien gefeiert wird. Als Höhepunkt soll US-Präsident Ashton (William Hurt) eine Rede halten. Plötzlich fallen Schüsse, der Präsident sinkt zu Boden und kurze Zeit später explodieren zwei Bomben.
Im Allgemeinen Chaos machen sich die Agenten Barnes (Dennis Quaid) und Taylor (Matthew Fox) auf, den Attentäter zu finden. Die ersten Verdächtigen sind gesichtet, doch auch die haben ihre Geschichten, die sie scheinbar vom Verdacht freistprechen können. Auch Howard Lewis (Forest Whitaker), ein amerikanischer Tourist, der das Ganze mittels Videokamera gefilmt hat, wird ins Zentrum der Ermittlungen gezogen. Denn er scheint den Täter mit seiner Kamera aufgenommen zu haben. Und diese Person bringt nicht nur Agent Barnes mächtig ins Schwitzen.
Ebenso mittendrin findet sich die Produzentin der TV-Übertragung, Rex Brooks (Sigourney Weaver), die das Attentat auf ihrem Bildschirm mitverfolgt hat. Sie und ihre Leute sind das Auge des daheimgebliebenen Zuschauers. Auch sie haben scheinbar eine bekannte Person gefilmt, die ihre Hand mit in diesem tödlichen Spiel hatte. Weitere Personen, die Zeuge dieses Angriffs geworden sind, werden nun von den Agenten der Regierung ausfindig gemacht und gejagt. Denn wer denkt, dass ein einzelner Schütze hier am Werk war, der hat sich getäuscht. Das Ganze war perfekt geplant. Doch von wem?
Terrorismus ist seit der TV-Serie 24 ein beliebtes Thema und wird bis zum Exzess ausgeschlachtet. Das hat inzwischen nicht nur zu einer Übersättigung des Marktes geführt, sondern auch soweit, dass man gewisse Szenarien nicht mehr sehen kann. Vantage Point geht etwas neue Wege und kombiniert das klassische Terrorszenario mit der Erzählweise von 11:14: Zuerst wird ein Vorfall gezeigt, der dann mit mehreren Personen in eigenständigen Handlungssträngen immer mehr erkundet und ausgeleuchtet wird. So hat man am Anfang keine Ahnung, was und warum eigentlich etwas geschehen ist, doch wenn man alle Handlungsstränge gesehen hat, kann man das ganze wie ein Puzzle zusammensetzen.
Vantage Point hat jedoch einen entscheidenden Nachteil: Es handelt sich um einen klassischen Terroranschlag und deshalb ist die Möglichkeit, bei jedem Blickwinkel einen neuen Aspekt einzuführen, natürlich eingeschränkt. Darum haben auch die verschiedenen Blickwinkel sehr ähnliche Storyelemente und nach zwei von den titelgebenden acht Blickwinkeln sind bereits alle Informationen vorhanden, um sich die Auflösung zusammen zu reimen, was die Spannung natürlich nicht erhöht. Deshalb muss man sich acht Mal nacheinander etwas ansehen, das fünfzehn Minuten dauert, und im Grossen und Ganzen nochmals wiederholt, was bereits gezeigt wurde. So werden wenige Informationshäppchen mit viel Wiederholungen erkauft, was trotz der kurzweilig inszenierten Handlung sehr bald ermüdend wird.
Enttäuschend sind auch die Schauspieler: Dennis Quaid, William Hurt oder Sigourney Weaver, alle agieren nur auf Sparflamme, und Mister Matthew Fox spielt den Agenten noch lustloser als seinen Arzt in Lost. Andere, wie der filmende Tourist, sind zwar von Forest Whitaker gut gespielt, aber man fragt sich ernsthaft, was er in dem Konstrukt zu suchen hat.
Fazit: Vantage Point hat sicher mit den verschiedenen Blickwinkeln auf das gleiche Geschehen einen interessanten Ansatz, doch wirklich begeistern kann er nicht. Die Wiederholungen sind zu aufdringlich, man muss sich zuviel mehrmals ansehen und da man auch kaum überrascht ist, setzen bald Ermüdungserscheinungen ein. Unter dem Strich kann man sagen, dass der Film sehr gut choreographiert ist, denn alle Handlungsfäden greifen nahtlos ineinander und ergänzen sich gut, doch etwas mehr Abwechslung hätte dem Film gut getan.
Die DVD päsentiert den Film mit einem sauberen Bild, doch qualitativ wirken einige Szenen unscharf und unsauber. Bonusmaterial setzt sich aus zwei Dokumentationen zusammen. Die erste behandelt die Idee und das Konzept hinter Vantage Point, und die zweite vertieft dies noch etwas mehr. Allerdings erhält man kaum konkrete Einblicke in die komplexen Dreharbeiten. Einige Trailer und ein Audiokommentar vom Regisseur runden das Paket ab.