«New Yorks Finest» sind natürlich die Feuerwehrmänner, welche auch dann in brennende Häuser rennen, wenn es fast aussichtslos ist, dass es Überlebende geben könnte. Die Kerle bringen auch menschliche Kleinwagen aus dem Bett und an die frische Luft. Ja, die «Firemen» von New York sind richtige Männer. Larry Valentine (Kevin James) und Chuck Levine (Adam Sandler) sind zwei davon. Und sie sind die Besten.
Während Chuck sich wöchentlich durch den Stab des lokalen «Hooters» pimpert, trauert Larry noch immer seiner, vor drei Jahren verstorbenen, Frau nach. Er kümmert sich liebevoll um seine Kinder und ärgert sich mit der Haushaltshilfe rum. Als ihm bewusst wird, dass seine Kids keine Rente bekommen, wenn er sterben sollte, wird ihm Angst und Bange. Denn nicht nur hat er die Schreiben diesbezüglich über ein Jahr ignoriert, es bleiben ihm auch nur drei Möglichkeiten, zu dieser Rente zu kommen. Und eine davon ist die Wiederverheiratung mit einem neuen Partner.
Da Larry sich aber noch nicht bereit für eine neue Frau fühlt, muss sein bester Kumpel dran glauben. Glücklicherweise hat er Chuck gerade erst das Leben gerettet und auf dessen Angebot, wirklich «alles» als Wiedergutmachung zu tun, steigt nun Larry ein. Die beiden Hetero-Männer müssen sich als schwules Pärchen ausgeben, bei einem komischen Pastor (Rob Schneider) heiraten und darauf hoffen, dass die Kontrolleure der Stadt ihnen ihre schwule Lebensweise abnehmen.
Zur Unterstützung sichern sie sich die Dienste der attraktiven Anwältin Alex (Jessica Biehl), die so heiss ist, dass sich der immergeile Chuck kaum auf den Beinen halten kann. Und da er ausserdem noch in die Rolle der «Frau» gedrängt wird, sieht Alex ihn ihm eine neue «beste» Freundin. Und mit der teilt man jedes Geheimnis, oder?
Dazu kommt, dass ein hartnäckiger Kontrolleur namens Clint Fitzer (Steve Buscemi) anfängt, diese Partnerschaft näher unter die Lupe zu nehmen. Es will doch niemand, dass hier irgendwas Unrechtes geschieht, oder? Und auch der Captain der Feuerwache (Dan Aykroyd), sowie ein neuer, starker, finsterer und schwarzer Feuerwehrmann (Ving Rhames) mischeln kräftig mit.
Es ist schon etwas komisch mit den Filmen von und mit Adam Sandler. In Amerika sind sie regelmässig in vordersten Positionen der Kinocharts zu finden, spielen Millionen von Dollars ein und machten aus dem ehemaligen Stand-Up-Comedian einen reichen Mann. Bei uns hingegen, muss man inzwischen froh sein, dass die Filme ins reguläre Kinoprogramm kommen. Wahrscheinlich wär dem im Fall von I now pronounce you Chuck and Larry ebenso gewesen, wenn nicht ein dicker Spassvogel aus dem (deutschen) Vorabendprogramm mittun würde. Kevin James, der unangefochtene King of Queens und Frauenversteher aus Hitch tobt sich hier an der Seite von Adam Sandler aus. Und das in einer richtig lustigen und leicht angeschwulten Art und Weise.
Heteros, die auf Schwul «machen» müssen, sind zwar kein unbeschriebenes Blatt mehr und meist gehen diese filmischen Versuche dann bald mal in Richtung wo die Sonne nicht hinscheint, aber trotzdem kommen regelmässig Filme mit diesem Thema auf den Markt. So auch I now pronounce you Chuck and Larry, der aus «echten Kerlen» ein wenig zartere Geschöpfe zu machen versucht. Und das nicht ganz freiwillig.
Die Story ist bekannt. Zwei «Straight Guys» müssen ein schwules Paar mimen, damit die Kinder beim Todesfall des einen Vaters eine Rente bekommen. Mehr gibts nicht und das ist auch nicht nötig. Denn was nun folgt ist eine zeitweise herrliche Veralberung jeglichen Klischees, Männer die ihre sanfte Seite entdecken und trotzdem doch so Spitz auf das andere Geschlecht sind. Zusätzlich werfen sich die beiden Hauptfiguren wirklich glatte Sprüche an den Kopf und machen so aus einem scheinbar «blöden» Film eine richtig nette und lustige Komödie.
Zwar fällt es einem immer noch schwer, Adam Sandler den Frauenheld abzunehmen, aber wenn er die Damen reihenweise in sein Schlafzimmer lockt (darunter auch «Dr. Honey»...), dann macht er das auf witzige und sehr unterhaltende Art. Sein Gegenüber steht ihm in keinem Fall nach. Kevin James muss zwar «Dickenwitze» en masse einstecken, versteht es aber auch, auszuteilen. Und wenn beide dann mal warmgelaufen sind, gibts kein Halten mehr.
Freunde von King of Queens werden viele bekannte Gesichter erkennen (unter anderem auch den Bruder von Kevin James) und sogar der zu seiner Homosexualität stehende Schauspieler Richard Chamberlain hat schlussendlich noch einen herrlichen Auftritt mit lustig aussehendem Schnauz. Weiter gibts eine sexy Jessica Biehl fürs Auge und Ving Rhames (Mission Impossible 2, Pulp Fiction) in einer absolut kultigen Duschszene, über die das Kinopublikum lauthals loslachen wird. Ausserdem mischelt Ghostbusters und Blues Brothers-Legende Dan Aykroyd munter mit.
Fazit: I now pronounce you Chuck and Larry ist eine gelungene Komödie geworden, die vereinzelt ein bisschen tief zuschlägt, aber durchaus seinen Reiz und vor allem seinen Unterhaltungswert hat. Gegen Ende geht dem Film ein bisschen die Luft aus, aber bis dahin ists ein total lustiger, knuffiger und spassiger Film mit sehr sympathischen Darstellern.
Dani Maurer [muri]
Muri ist als Methusalem seit 2002 bei OutNow. Er mag (fast) alles von Disney, Animation im Allgemeinen und Monsterfilme. Dazu liebt er Abenteuer aus fremden Welten, Sternenkriege und sogar intelligentes Kino. Nur bei Rom-Coms fängt er zu ächzen an. Wobei, im IMAX guckt er auch die!