Sie ist die Übermutter schlechthin. Daphne (Diane Keaton) hat alles im Griff und ist der Mittelpunkt ihrer Familie. Zwei ihrer drei Töchter hat sie unter die Haube gebracht und nun ist die Jüngste dran. Denn im Gegensatz zu Maggie (Lauren Graham) und Mae (Piper Perabo) hat Nesthäckchen Milly (Mandy Moore) bisher immer die falschen Prinzen geküsst und muss drum mit der (ungewollten) Hilfe von Mama rechnen.
Mutters Hilfe geht dabei soweit, dass die gute Frau für ihre Tochter ein Online-Inserat aufgibt und die sich meldenden Kandidaten persönlich auf deren Tauglichkeit überprüft. In einem Restaurant sitzt sie und wickelt einen Aspiranten nach dem andern ab. Aber so ein richtig Lieber für ihr Mädchen scheint nicht dabei zu sein. Johnny (Gabriel Macht) spielt dort Gitarre und bemerkt die ältere Dame. Als er sich aber vorstellt, wimmelt Daphne ab. Ein Musiker als Traumprinz? No Way! Dann schon lieber der smarte Jason (Tom Everett Scott), der neben einem anständigen Beruf auch viel Bares zu bieten hat.
Trotzdem, Johnny gibt nicht auf und schreitet ins Single-Leben von Milly, die auch gleichzeitig Jason dated. Zwei Männer buhlen also um die Gunst einer jungen Frau, die sich schon damit abgefunden hat, so ausgeflippt und chaotisch zu enden, wie es ihr ihre Mutter vorlebt. Das Chaos wird komplettiert, als Milly die Aktion ihrer Mum aufdeckt und diese sich mit dem netten Vater von Johnny anfreundet.
Da soll mal noch einer die Frauen verstehen.....
Sie scheint ihre Nische gefunden zu haben. Diane Keaton spielt nach Hanging Up, The Family Stone und Somethings gotta give ein weiteres Mal das in die Jahre gekommene Fägnäscht, das quer durch den Film wirbelt, alle ins Chaos reisst und jauchzend ihre Spässe treibt. Und immer noch will sie eine beeindruckende Anzahl von Menschen in solchen Rollen sehen. Anders lässt sich das Einspielergebnis dieses Filmes von über 40 Millionen Dollar in Amerika nicht erklären.
Als Töchter wurden in Because I said so ein paar von «Americas Darlings» gecastet. Lauren Graham ist eins der Gilmore Girls und kennt den Bad Santa näher. Piper Perabo war mal Cheaper by the Dozen und Mandy Moore war mal hinter Britney Spears und Jessica Simpson «der» kommende Superstar. American Dreamz war ihr letzter Film bei uns.
Frauenpower ist ja schön und gut, jedoch beschränkt sich die Geschichte vordergründig auf Frau Mama und die Jüngste der Sippe. Die Schwestern in der Mitte verkommen zu Nebencharakteren, die klassisch überbesetzt sind. Hier hätten es auch unbekanntere Gesichter getan. Die männliche Front wird von zwei sympathischen Kerlen vertreten, welche das wohl überwiegend weibliche Publikum vor schwere Entscheidungen stellen wird. Denn welchen der beiden Herzbuben soll die Single-Dame denn nun aussuchen?
Grundsätzlich ist über Because I said so nicht gross zu motzen. Der Film fängt beschwingt an, hat seine Lacher gut platziert und die Figuren sind quirrlig. Leider wechselt man in der zweiten Halbzeit von der lustigen Rom-Com zum nervigen «Züri-Date». Es wird romantisch, kitschig und leider sehr langweilig. Die Figuren haben ihr Pulver verschossen, die Wendungen sind abzusehen und bergen leider keine Überraschungen mehr. Somit verkommt ein an sich lustiger Frauenfilm zum nervigen Liebesroman, den man sich an jedem Kiosk in aufregenderer Form kaufen kann.
Fazit: Because I said so ist einer dieser Filme, die man in der Pause verlassen und dann zehn Minuten vor Filmende wieder betreten könnte. Das ganze Drumherum im zweiten Teil ist mühsam und lässt die starke und gelungene Anfangsphase fast wieder in Vergessenheit geraten.
Dani Maurer [muri]
Muri ist als Methusalem seit 2002 bei OutNow. Er mag (fast) alles von Disney, Animation im Allgemeinen und Monsterfilme. Dazu liebt er Abenteuer aus fremden Welten, Sternenkriege und sogar intelligentes Kino. Nur bei Rom-Coms fängt er zu ächzen an. Wobei, im IMAX guckt er auch die!
