Eddie Kim (Byron Lawson) hat Dreck am Stecken. Und das nicht zuwenig: Grad hat er einen Staatsanwalt auf Hawaii über den (blutigen) Jordan geschickt, als er einen Zuschauer bemerkt. Sean Jones (Nathan Phillips) war grad mit dem Töff unterwegs und wird Zeuge dieser Hinrichtung. In der Hoffnung, dass man ihn nicht entdeckt hat, gehts zurück ins Hotel, wo ihm die soeben gesehene Szene via Nachrichten nochmals ins Gedächtnis gerufen wird. Doch bevor die Schergen Kims zuschlagen können, schnappt sich FBI-Agent Nelville Flynn (Samuel L. Jackson) den Jungen, rettet ihm das Leben und bringt ihn dazu, gegen den Verbrecherboss auszusagen.
Diese Aussage soll vor einem Gericht in Los Angeles geschehen. Die Bösewichte will man drum an der Nase rumführen und täuscht den Transport des Zeugen per Privatjet vor. Was man aber anstelle macht, ist diesen Jungen in die First Class eines Linienfluges zu packen und zu hoffen, dass es niemand bemerkt. Sehr zum Ärger übrigens der diversen VIPs, die sich nun in der Sardinenklasse zwischen kläffendem Köterchen und schreiendem Baby wieder finden. Bösewicht Kim aber, schlau wie er ist, organisiert einen riesigen Haufen Giftschlangen, lässt sie ins Flugi einschleusen und, nachdem der Flug auf Reisehöhe ist, durch eine Automatik frei.
Die ersten Passagiere kommen in Kontakt mit allerlei Schlangen. Diese, durch Pheromone auf "aggressiv" getrimmt, fangen an, im Flugzeug aufzuräumen. Selbst Brustnippel oder Schnäbi gehören zu den Körperteilen, die dran glauben müssen. Als dann auch noch die Piloten erledigt werden und keiner mehr das Flugzeug steuern kann, sieht sich Nelville Flynn in einer ausweglosen Situation. Denn wer kann ein Flugi landen und wie kriegt man diese Schlangenviecher von den Passagieren weg?
Was erhält man, wenn man Deep Blue Sea mit Conair kreuzt? Genau, einige arme Schweine auf engstem Raum, die gegen Tiere kämpfen, welche es auf sie abgesehen haben. Snakes on a Plane bietet genau das, nicht viel mehr nicht viel weniger. Da es jedoch im Flugzeug weniger Actionmöglichkeiten als in einer Forschungsanlage gibt, ist ein Subplot auf der Erde angesiedelt, der - wie auch in Conair versucht - das Flugzeug sicher auf die Erde zu bringen. Dadurch gibt es wenigstens noch einige Szenen ausserhalb des Flugzeugs.
Snakes on a Plane gehört zu den Streifen, welche sich kaum mit Vorspiel aufhalten und gleich zur Sache kommen. So fällt auch das Intro recht symbolisch aus, und nach einer kurzen Einführung, wie es überhaupt dazu kommt, sind Schützling und Bodyguard im Flugzeug und es geht los. Die Passagiere des Flugzeugs werden nur kurz und nebenbei vorgestellt und könnten stereotyper nicht sein. Kotzbrocken, Rapper, Tussie, Sportler und kleine Kids, alles wird geboten und alle haben etwa so viel Tiefe wie ein leeres Bierglas. Entweder interessiert man sich für die Klischeekisten oder sie bleiben einem schlichtweg egal, letzteres hat den Vorteil, dass man sich entsprechend amüsieren kann, wenn die Schlangen auf sie losgelassen werden. Dabei gehen einige Szenen tief unter die Gürtellinie.
Feinheiten sucht man bei Snakes on a Plane vergebens. Alles wurde gerade soweit ausgearbeitet, dass man seinen Spass hat. Die Story ist hauchdünn, die Jokes, wie auch die Spezialeffekte sind sehr grob geraten und teilweise einfach nur schlecht. Die Schauspieler geben sich in ihren Klischeerollen recht Mühe und liefern, was von ihnen erwartet wird. Saumel L. Jackson zeigt wieder einmal Routine auf hohem Niveau und raspelt beinahe die gleichen Dialoge wie in Deep Blue Sea runter.
Fazit: Snakes on a Plane gehört zu den Filmen, die man mit einigen Kollegen oder nach dem Ausgang mit ein paar Bierchen geniessen und sich damit amüsieren kann. Kurz und knackig, coole Sprüche, nackte Haut und Blut sind so die Stichworte, die zutreffen und auch Unterhaltung bieten. Wer allerdings eine Schlangenphobie hat, sollte es sich zweimal überlegen, ob Snakes on a Plane wirklich das Richtige ist.
Die DVD bietet den Film in akzeptabler Bild- und guter Tonqualität. Neben dem obligatorischen und auch unterhaltsamen Audiokommentar gibt es eine umfassenden Dokumentation mit den Schauspielern über den Film. Dazu geben umfassende Beiträge über die Schlangen selber und den Spezialeffekten gute Hintergrundinformationen, und einer beschäftigt sich auch mit der ganzen Internet-Hype um den Film. Insgesamt ein überraschend umfassendes Bonusmaterial für einen solchen Film.