Where the Truth Lies (2005)

Where the Truth Lies (2005)

Wahre Lügen
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  3. 107 Minuten

DVD-Review: Baden mit Folgen

Noch fliegen…
Noch fliegen… © Studio / Producer

Die 50er Jahre waren ihre Zeit. Lanny Morris (Kevin Bacon) und Vince Collins (Colin Firth) sind die gefragtesten Entertainer von Amerika. Als Schützlinge des Mafiabosses San Marco (Maury Chaykin) sind sie durch unzählige Nachtclubs bühnenerprobt. Morris mimmt den witzig-frechen Komödiant, Collins sein cooler Gegenpart - das klassische Show-Duo. Ihren grossen Durchbruch feiern sie allerdings am Fernsehen. Als Hosts der nationalen, 39-stündigen Spendensammel-Show «Telethon» unterhalten sie mit Witz, Tanz und Gesang.

… und lieben sie
… und lieben sie © Studio / Producer

Sie sind berühmt und reich - und die Frauenwelt liegt ihnen zu Füssen, und mit ihnen im Bett. Für Frauennachschub sorgt vor allem Morris' ständiger Begleiter Reuben (David Hayman), der sich um die beiden Showstars in allen Belangen kümmert. Doch die unglaubliche Karriere nimmt ein jähes Ende, als die attraktive Studentin Maureen (Rachel Blanchard) tot in der Badewanne der Hotelsuite der beiden aufgefunden wird. Niemand weiss, wie die junge Dame dorthin gelangte - und niemand scheint es wissen zu wollen. Die beiden Showstarts haben zwar beide Alibis, dennoch leben sie sich nach dem Vorfall auseinander…

Noch ist nichts enthüllt…
Noch ist nichts enthüllt… © Studio / Producer

Doch ganz in Vergessenheit gelangen Morris und Collins nie. Fünfzehn Jahre später rollt die hübsche Journalistin Karen O'Conner (Alison Lohman) die Geschichte der beiden Stars wieder auf. Sie will unbedingt hinter die Geheimnisse der beiden Männer kommen und findet einen Verleger, der bereit ist, Morris eine Million Dollar für die Enthüllung zu bezahlen. Einzige Bedingung: Die Wahrheit über den Skandal, der das Duo zerbrechen liess, muss erzählt werden…

Atom Egoyan nimmt kleine, intime Themen und macht daraus grosse, eingehende Filme. Beeindruckende Werke, die oft zerstörerisch wirken. Der in Kairo geborene Regisseur ist vor allem mit seinem Drama The Sweet Hereafter in bester Erinnerung.

Where the Truth Lies ist ein fast auf David Lynch'schen Pfaden wandelndes Mystery- und Kriminalstück, das mit geschicktem aber auch verwirrend eingestreutem Hin und Her von Gegenwart und Vergangenheit viel Aufmerksamkeit abverlangt. Die Verwirrung ist vor allem dann perfekt, wenn Egyoan mit Überblendungen arbeitet oder nur textlich klare Hinweise hinterlässt. Da das gewollt ist, macht es den Film noch packender und reizvoller, man bleibt einfach noch mehr an der Story hängen. Details verpassen verboten!

Colin Firth und Kevin Bacon geben das Unterhaltungsduo gekonnt und facettenreich. Charaktere, die ohne den anderen nicht können. Eingebunden in den glamourösen 50er-Look durch die «gritty» 70er Jahre machen Vince und Lanny Veränderungen der Zeit durch und können sich nur mehr oder weniger schwerlich anpassen. Zeiten ändern sich halt.

Faszinierender Film, unterschwellig spannend und schwül erotisch. Wunderschön fotografiert und in Szene gesetzt. Toll!

Die Extras: Bildmässig ist die DVD eine Pracht. Das tiefe Blau des Himmels und das fast kitschig saftige grün des Rasens kommen wunderbar rüber. Auch die Schärfe darf sich sehen lassen. Die Tonspur ist als 2.0 oder 5.1-Format anwählbar. Sauber, klar ohne grosse Effekte. Im knappen Bonusteil sind die unveröffentlichten Szenen, rund 8 Minuten derselbigen, bemerkenswert, wobei sie für den Plot nicht erheblich sind. Das Making Of ist sehr kurz und zeigt eigentlich nur Szenen hinter den Kulissen.

/ pb