Factotum: A Man Who Performs Many Jobs (2005)

Factotum: A Man Who Performs Many Jobs (2005)

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  3. 94 Minuten

Filmkritik: Chinaski = Bukowski

Chinaski hat Zug drauf
Chinaski hat Zug drauf © Studio / Produzent

Henry "Hank" Chinaski (Matt Dillon) geht es miserabel. Seine Interessen beschränken sich auf Whisky, Nikotin, Glückspiel und Frauen. Er nennt sich Schriftsteller, aber keine seiner ständig versandten Kurzgeschichten wurde je veröffentlicht. Sein Geld muss er deshalb anders verdienen. Er wird zum Faktotum. (Das Wort ist sogar genehmigt von Dr. Duden!) Dabei machen ihm aber meist nach kurzer Zeit seine eigentlichen Interessen einen Strich durch die Rechnung. Neben all seinen Untugenden ist das einzige andere von Dauer in seinem Leben die Beziehung zu Jan (Lili Taylor).

Auch wenn man sehr wenig über Charles Bukowski weiss, was sein Alter Ego Chinaski in Facotum so treibt, entspricht den Erwartungen. Er wird vielleicht nicht ganz so gut ausgesehen haben wie Matt Dillon, aber der norwegische Regisseur Bent Hamer (Kitchen Stories) trifft die alkoholkranke Misere, die der amerikanische Autor im gleichnamigen Buch quasi biographisch schilderte, gut.

Es ist eine langsam erzählte Geschichte über nicht gerade das spannendste Leben. In dieser Hinsicht erinnert der Film sehr an das Kino eines Jim Jarmusch. Wenig überraschend hat Produzent Jim Stark beim ewigen Indiefilmer sein Handwerk erlernt. Das Pärchen im Film ist aber sehr liebenswürdig geraten, Lili Taylor wie immer goldig und einige von Hanks Taglöhnerjobs äusserst amüsant.

Bukowski selbst nannte Kunst eine langweilige Sache, die mit Stil betrieben wird. So liesse sich auch Factotum zusammenfassen. Er hat zudem mit 90 Minuten genau die richtige Länge und endet halbwegs happy.

Roland Meier [rm]

Roland sammelt 3D-Blu-rays, weil da die Publikationen überschaubar stagnieren, und kämpft im Gegenzug des Öfteren mit der Grenze der Speicherkapazität für Aufnahmen bei Swisscom blue TV. 1200 Stunden Film und Fernsehen ständig griffbereit sind ihm einfach nicht genug.

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