Lauras Stern (2004)

Lauras Stern (2004)

  1. ,
  2. 75 Minuten

Filmkritik: Sternefoifi!

Swingin' on a star
Swingin' on a star © Studio / Produzent

Laura ist sieben Jahre alt und somit ein noch kleines Mädchen, das abends mit ihren Plüschtieren ins Bett kriecht und das unschuldige Leben lebt. In ihren Träumen erforscht sie den Weltraum mit ihrer selbstgebastelten Rakete. In diesen Stunden werden Lauras Phantasien Wirklichkeit und die Probleme des Alltags kann sie so vergessen. Denn diese Sorgen sind nicht unbegründet. Soeben ist sie mit ihrer Familie (Vater, Mutter, der kleine Bruder Tommy und die Familienkatze) vom Land in eine Stadtwohnung gezogen. Und wenn Laura zum Fenster raussieht, findet sie keinen grünen Hügel mehr. Kein Lieblingsbaum und keine Freunde. Alles ist neu. Und daran hat Laura mächtig zu kauen.

Eines Nachts erwacht sie, als am Himmel ein starkes Leuchten glitzert, dass immer näher zu kommen scheint. Im Park findet der hell erleuchtete Absturz sein Ende und natürlich macht sich Laura, samt Taschenlampe, auf, dieses Mysterium zu untersuchen. Und was sie findet, lässt sie vor Glück fast aus den Latschen kippen. Es ist ein kleiner Stern, der da vom Himmel herunterfiel und für den Laura nun sorgen will. Ihm fehlt ein Zacken, der ihm beim Aufprall wohl abhanden gekommen ist. Lauras Nachbarjunge Max hat diesen "erobert" und möchte ihn eigentlich untersuchen. Doch Zacken und Stern finden immer wieder zueinander.

Starsearch, mal anders
Starsearch, mal anders © Studio / Produzent

Zusammengepflastert und immer noch hell scheinend, krempelt der Stern das Leben von Laura und ihrem neugierigen kleinen Bruder Tommy, dessen "Beschütz-mich-Hund" durch den Stern lebendig wird, vollkommen um. Die Kinder sehnen sich nicht mehr so sehr nach ihrem alten Wohnort es scheint sich sogar eine erste Freundschaft von Laura und Max anzubahnen.

Doch Sterne gehörten an den Himmel und nicht zwischen Teddybär und Kuschelhase. So verblasst unser kleiner Stern je länger je mehr und Laura scheint erst zu spät zu begreifen, dass sie ihren kleinen Freund retten muss, in dem sie ihn zurück an den Himmel steckt. Doch wie soll man das machen?

Jaja, am Sonntagmorgen ins Kino. Mit hunderten, plaudernden Kids, mit Comella und Gipfeli und mit reichlich Verspätung. So wurde uns der neueste Film der Macher von Lars, dem Eisbären und die Verfilmung eines Buches von Klaus Baumgart präsentiert. Und obwohl wir uns altersbedingt brutal am oberen Limit befanden, waren wir gespannt, was dieser auf schwiizerdüütsch präsentierte Film zu bieten hatte.

Erstmal ist zu sagen, dass solche eingeschwiizerdüütschte Filme nicht unbedingt meinem Gusto entsprechen. Das war bei Babe, dem sprechenden Schweinchen so und auch bei den Borgers. Warum kann man solche Filme nicht einfach entweder im Original lassen oder sonst halt auf die deutsche Synchro zurückgreifen? Will man denn wirklich schon die Dreijährigen in die Kinos locken, damit sie Cola trinken und Glaces futtern? Scheint leider so....

Doch back to the roots, respektive, zurück zum Film an sich. Die Tatsache, dass man mit schönen Bildern, gelungenen Figuren und einigen herzzerreissenden Momenten die kleinsten Zuschauer nicht über eine längere Zeit aufmerksam den Film verfolgen lassen kann, wird hier wieder einmal beeindruckend bewiesen. Denn was will das Zielpublikum eines Filmes wie Lauras Stern wohl? Komik, Slapstik, lustige Momente, spannende Abenteuer, böse Buben die eine auf die Rübe bekommen und strahlende Helden, zu denen man aufschauen kann. Dies alles kann das hier besprochene Werk bei weitem nicht liefern. Wenn ich da an die Vorstellung von Home on the Range zurückdenke....

Zwar sind die Figuren, wie bereits angetönt, gelungen und auch die schwiizerdüütsche Synchronisation mag dem einen oder anderen Zuschauerli durchaus gefallen haben (mir nicht so...), aber dem Film fehlt eindeutig der Pepp, der Witz und die Attraktivität, um ihn einem grösseren Publikum erfolgreich zeigen zu können. Sicher, die Macher haben sich Mühe gegeben und der Film wird wohl dem Vorlagebuch des Schriftstellers recht gut folgen. Aber was ansonsten eine Gute-Nacht-Geschichte ist, hat eben auch genau diesen Effekt, wenn man es im Kino sieht. Die Augenlider werden schwer, der Atem regelmässig und man döst so langsam weg.

Fazit: Wer die Bücher kennt, wird wohl nicht darum herumkommen, diesen Film anzuschauen. Vor allem, wenn die Kleinen dann drängen und man sie so wenigstens versuchsweise mal für längere Zeit unter Kontrolle bringen kann. Und im Zeitalter der Pokemons und des Yu-Gi-Oh sind solche Geschichten, wie diejenige von Laura eigentlich eine lobenswerte Abwechslung. Wenn sie nicht so einschläfernd gewesen wäre....

Dani Maurer [muri]

Muri ist als Methusalem seit 2002 bei OutNow. Er mag (fast) alles von Disney, Animation im Allgemeinen und Monsterfilme. Dazu liebt er Abenteuer aus fremden Welten, Sternenkriege und sogar intelligentes Kino. Nur bei Rom-Coms fängt er zu ächzen an. Wobei, im IMAX guckt er auch die!

  1. Artikel
  2. Profil
  3. E-Mail
  4. facebook
  5. Instagram
  6. Website