«Have you seen this wizard?» Die Hexen und Zauberer sind in Aufregung: der gefährliche und verrückte Zauberer Sirious Black (Gary Oldman) ist aus dem Gefängnis von Askaban entkommen. Der Legende nach hat Black Harry Potters Eltern an Lord Voldemort verraten - und nun soll also auch Harry dran glauben!
Doch Harry Potter (Daniel Radcliffe) weiss von alledem noch gar nichts, er hat andere Sorgen. «Aus Versehen» hat er die gehässige Tante Magda (Pam Ferris) anlässlich ihres Verwandtenbesuches bei den Dursleys in einen Luftbalon verwandelt. Normalerweise würde solch ein Vergehen vom Minister für Zauberei (Robert Hardy) schwer bestraft. Doch zu Harrys Überraschung darf er trotzdem sein drittes Ausbildungsjahr in Hogwarts beginnen…
Zusammen mit Hermine (Emma Watson), Ron (Rupert Grint) und den anderen Zauberlehrling reist Harry per Zug zur Zauberschule. Auf halber Strecke stoppt die Fahrt unerwartet. Eine dunkle, eisige Gestalt streift durch den Zug und findet an Harry besonderes «Interesse». Nur Dank Lupin (David Thewlis), Professor für Verteidigung gegen dunkle Künste, wird Harry gerettet.
Die Gestalt war ein Dementor, ein Wächter von Askaban auf der Suche nach Sirious Black. Auf der Suche nach ihm haben die Dementoren sich vor den Toren Hogwarts eingenistet. Ansonsten hat sich Hogwarts nicht gross verändert. Hagrid (Robbie Coltrane) ist nun Lehrer für die Pflege magischer Geschöpfe und damit für das Fabelwesen der Gattung Hippogreif - halb Pferd, halb Adler - zuständig und Sibyll Trelawney (Emma Thompson) unterrichtet das neue Fach Wahrsagekunst.
Als die Dame im Bild (Dawn French) Sirious Black in Hogwarts herumschleichen sieht, spitzt sich die Gefahr zu - Harrys Konfrontation mit dem Verräter seiner Eltern ist nur noch eine Frage der Zeit…
Chris Columbus hat nach zwei Potter-Folgen den Regiestab an Alfonso Cuaron übergeben. Harry Potter & the Prisoner of Azkaban ist düsterer (vor allem äusserlich) und die von vielen als «erwachsenste» Version des ganzen Potter-Rummels propagierte Umsetzung. Ob das dem Film zum Vorteil gereicht, darüber streiten sich Fans des Zauberlehrlings ebenso wie Filmfans, die das Glitzerambiente aus Harry Potter & the Philosopher's Stone vermissen, doch an diese Diskussion schliessen wir uns jetzt mal nicht auch noch an.
Wenn mir etwas in Teil 3 bald unangenehm ins Auge gestochen ist, dann die zweifelhafte, ganz schön liederliche Performance von Gary Oldman als Sirius Black. Sein arg überstrapaziertes Spiel ist mit eine seiner miesesten Darbietungen auf der Leinwand, der Mann hat hier schlicht und einfach den Punkt nicht getroffen: will er jetzt eine seiner bewährten Charakterspiele in die Waagschale werfen oder den völlig übermimten Kinderbösewicht? Die Mischung, die Oldman hier zeigt, ist gelinde gesagt zu tiefst nervig.
Wie Harry Potter in den Romanen altern auch die Darsteller der drei ambitionierten Jungzauberer, doch irgendwie bleibt die Geschichte auf einem gar kindlichen und enttäuschend flachen Niveau stehen, trotz so wunderbaren Wesen wie den Dementoren oder dem hinterhältige Peter Pettigrew. Den Werwolf hätte man sich allerdings schenken können...! Harry Potter & the Prisoner of Azkaban vermag mich von allen drei Filmen der Zauberserie am wenigsten zu überzeugen und ich frage mich wohin die ganze Sache noch führen wird. Bisher hat sich die Harry Potter-Geschichte der drei Filme eigentlich immer mehr oder weniger um die selben Geschehnisse gedreht (seien es Malfoy-Intrigen, Besensportspiele, gemeine Pflegeeltern und Zauberlektionen etc.). Was fehlt ist ein Kick in der Story, der einen doch mal zum Erstaunen brächte, da reichen auch rasante Busfahrten und niedliche Hypogreiffe nicht aus. Ich weiss nicht wieviel davon in den weiteren Romanen von J.K. Rowling zu finden ist, aber die Potter-Serie haut irgendwie nicht so richtig vom Hocker und die aktuellste Verfilmung flacht Erwartungen an Teil 4 eher noch ab.
So erwachsen der Look von Harry Potter & the Prisoner of Azkaban sein mag, Warner setzt bei der DVD weiter auf Kindesaugen. Die Extras bieten daher wenig substantielles wie Spielchen, 360 Grad Interaktionen, Kurzinterviews kaum von Belang usw., es sei denn das Kind im Manne/in der Frau ist ungemein grösser als normal. Das Bild ist in Ordnung, wenngleich die düstere Art und Weise von Cuarons Verfilmung hie und da ein wenig Körnigkeit hinterlässt und zum Ton gibt es wirklich keine Beanstandungen.