Hollywood Ending (2002)

Hollywood Ending (2002)

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  2. 112 Minuten

Filmkritik: Den Hollywoodianer Eines ans Schienbein

Wo ist die Kamera?
Wo ist die Kamera? © Studio / Producer

Es ward einmal ein erfolgreicher Regisseur namens Val Waxman (Woody Allen). Dieser heimste nebst viel Lob auch gleich zwei Oscars für seine Arbeit ein. Doch das ist längst passé. SuperWaxman mutiert, vom Erfolg im Stich gelassen, zum alternden Regisseur für billige Werbefilme (z.B. über kanadische Deodorants *brrr*). Wäre da nicht seine Ex-Frau Ellie (Téa Leoni), drehte er wohl heute noch niedere Werbefilme…

What a sh..eautiful Ending!
What a sh..eautiful Ending! © Studio / Producer

Aber eben - es kommt anders: Waxman erhält von seiner Ex-Frau resp. deren neuen Partner ein Angebot, das ihm die Chance zum Comeback in Aussicht stellt. Er soll ein grossartiges Stadtmovie von, über und in New York drehen. So richtig Unterstützung kriegt er in seinem Vorhaben jedoch nur von Seiten Ex-Frau. Die übrigen Produzentencrew (u.a. George Hamilton) finden die Idee Waxman als Regisseur einzusetzen, überhaupt nicht unterstützungswürdig. Nun, irgendwie lassen sie's dann doch zu und die Produktion könnte eigentlich beginnen. «Könnte»; Mr. Waxman - man kann's sogar nachvollziehen - erblindet aufgrund psychosomatischer Störung seines Geistes [gibt's da ein Palindrom?]. Etwas ausgedeutscht bedeutet dies wenigstens vorübergehend «Keine Sicht im Regiestuhl» oder «Wo? Seh' nix...» etc.

Also: Der plötzlich blind gewordene Regisseur dreht einen Film. Eine wirklich äusserst günstige Voraussetzung. Mal schauen [sic!] wie denn das Projekt in Hollywood end-[ing]-et.

Woody Allen ist Woody Allen. In Hollywood Ending wirkt er als Val Waxman etwas zu künstlich und entsprechend steif. So als ob er den Charakter, die Story, ja das ganze Filmchen um jeden Preis professionell umsetzen wollte. Woody Allen ist Woody Allen. Und deshalb ist Hollywood Ending ein Film für [und v.a. über] Hollywoodstars und solche, die es wie vergiftet werden wollen. Richtig sarkastisch, zynisch und von höchster Ironie präsentiert der [alteingesessene?] Kenner des Showbiz [aka Allen], in welche Richtung sich Hollywood in Sachen Kommerz, Oberflächlichkeit und Snobismus bewegt. End[l]i[ch]… Und das ist gut so!

Doch wie so oft stellt sich die Frage, ob das an- und besprochene Publikum die Hintergründe, die zu diesem Film wohl geführt haben, auch wirklich nachvollziehen können und wollen. Ich bezweifle beides sehr: Das ganze Filmbusiness - rund um den Globus - denaturiert. Es zählt nicht die Kunst des Films - es zählt das Kassenklingeln, es zählt die schlänkste Hollywoodianerin, es zählt die Schönheit, es zählen die Computereffects, es zählen die Schlagzeilen. [cut]

Was noch? Ah… Téa Leoni? Ebenso steif wie Allen. Der Rest des Cast ist Gott-sei-Dank gut bestückt. Viel mehr ist zur Sache nicht zu sagen: Der Kinobesuch lohnt sich. Stiftung OutNow-Movietest empfiehlt Hollywood Ending. Basta.

/ nd