Bridget Jones's Diary (2001)

Bridget Jones's Diary (2001)

Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück
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  3. 97 Minuten

DVD-Review: Single White Female auf Männerfang

Lance Armstrong? Pah! Meine Tour de Force ist viel schlimmer
Lance Armstrong? Pah! Meine Tour de Force ist viel schlimmer © Studio / Producer

Das Leben als leicht pummelige Ledige in den Dreissigern ist für Bridget Jones (Renée Zellweger) nicht leicht. Die Mutter will sie mit den unmöglichsten Männern zusammen bringen - meist an unsäglich langweiligen Familienschläuchen, wozu der unverkuppelbare männliche Teil der Ver- und Bekanntschaft auch eingeladen wird. Einer der Herren ist Mark Darcy (Colin Firth) der stockenglische Bünzli, den Bridget am liebsten auf den Mond schiessen möchte.

Trotz Mamas missratenem Matchmaking ist sich aber Bridget bei allabendlichen Deprosessions, die von Jamie O'Neal «All by myself» musikalisch begleitet werden, bewusst, dass sie auch nicht ewig alleine sein kann. Von drei Freunden unterstützt startet sie die Suche nach Mister Right, den sie in erster Linie in Daniel Cleaver (Hugh Grant) sieht, ihrem überaus charmanten und attraktiven Chef. Der findet auch schon bald gefallen an Bridgets fast nicht vorhandenem Rock. Es scheint sich also trotz allem alles zum Guten zu wenden…

Bridget Jones wurde von der britischen Journalistin Helen Fielding ursprünglich für eine Zeitungskolumne in Leben gerufen. Die zahlreichen positiven Leserbriefe hatten ein Buch zur Folge, das in der Taschbuchausgabe zum Phänomen wurde und schon bald für eine Verfilmung herhalten durfte.

Auf der britischen Insel war die Aufregung gross, als man hörte, dass «ihre» Ikone von der Amerikanerin Renée Zellweger verkörpert werden sollte. Im Nachhinein muss man aber zugestehen, dass dies eine exzellente Wahl war. Zellweger ist perfekt für die Rolle. Egofrei nahm sie einige Kilos zu und verwandelte sich in die komische Kreatur, der man auch als Mann schlecht widerstehen kann. Frauen verschwistern sich im Kampf gegen überflüssige Pfunde und den blauen Dunst sowieso schon mit ihr. Die zunehmend verzwicktere Suche nach dem Mann fürs Leben mit fortgeschrittenem Alter hat sich als allgemeine Weisheit durchgesetzt. Es bleibt zu hoffen, dass die Angst der Mittdreissigerinnen als Glenn Close aus Fatal Attraction oder von Schäferhunden angeknabberte Leiche zu enden, hoffentlich nicht genau so weit verbreitet ist.

In den weiteren Hauptrollen gibts Hugh Grant, als Macho Cleaver anders als sonst üblich besetzt, Colin Firth, der verstört angewidert durch die Szenen stolziert und jede Menge Damenunterwäsche in verschiedenen Variationen zu sehen. Die Geschichte hat neben einiger Lacher auch ein paar Verweise auf Jane Austens «Pride and Prejudice» zu bieten. Und trotz alle Peinlichkeiten, die der Bridget Jones in ihrem Leben als Singlefrau passieren, hat sie herausragenden beruflichen Erfolg. Der Zyniker könnte sagen: «Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn.» Aber wer sich wie Bridget in Unterhosen ins Schneegestöber wagt, um die Liebe des Lebens zu finden, hat durchaus Annerkennung verdient.

Die DVD bietet einen Audiokommentar der Regisseurin in schönsten Oxford-English (leider ohne Untertitel) und neben PR-Gesülze auch noch zwei Musikvideos und acht entfallene Szenen. Ausserdem kann man ein paar der Original-Kolumnen lesen, mit denen alles begann.

Roland Meier [rm]

Roland sammelt 3D-Blu-rays, weil da die Publikationen überschaubar stagnieren, und kämpft im Gegenzug des Öfteren mit der Grenze der Speicherkapazität für Aufnahmen bei Swisscom blue TV. 1200 Stunden Film und Fernsehen ständig griffbereit sind ihm einfach nicht genug.

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