Das ultimative Böse ist einmal mehr auf dem Weg, die uns bekannte Welt zu vernichten und in die ewige Dunkelheit zu schicken. Dieses Mal ist es als schwarze Sonne unterwegs, die sich regelmässig vergrössert, sobald die irdischen Abwehrkräfte auf sie feuern. Logo, denn das Böse wird mächtiger, wenn man es mit Bösem bekämpft. Nur Vito Cornelius (Ian Holm), ein Geistlicher, sieht die Prophezeihung wahr geworden, zu dessen Schutz er auserkoren wurde. Doch die Hilfe in Form eines Ausserirdischen mit spezieller Fracht wird von bösen Buben erfolgreich abgewandt. Was übrig bleibt ist ein Stück der Fracht, sowie die Meinung, dass die Welt definitiv verloren ist.
Mittels modernster Technik wird aus diesem Fracht-Teil ein Klon hergestellt. Es entpuppt sich als Leelo (Milla Jovovich), die scheinbar perfekt zu sein scheint, aber trotzdem schlecht gefärbte rote Haare trägt. Als das Militär zugreifen will, flüchtet Leelo, springt vom Balkon und landet im fliegenden Taxi von Korben Dallas (Bruce Willis). Der ist ab dem «Bada Bumm» gar nicht begeistert, ist doch sein Gefährt eh am auseinanderfallen und seine Verkehrspunkte verringern sich stetig, so dass er seinen Dienst bald mal aufgeben muss.
Leelo und Korben kommen ins Gespräch. Das heisst, Leelo brabbelt etwas in ausserirdischer Sprache, Korben verstehts nicht, bringt das Wesen aber dennoch zu Vater Cornelius, der sich ihr annimmt und sich nun auf die Suche nach geheimnisvollen Steinen machen soll. Denn die vier Elemente (Wasser, Feuer, Erde, Luft) sind durch solche Steine symbolisiert und müssen in Ägypten in einem heiligen Ritual aktiviert werden. Genau dafür wurde Leelo geschickt, doch ohne die eigentlichen Steine ist das Ritual wirkungslos.
Gleichzeitig macht sich auch Emanuel Zorg (Gary Oldman) mitsamt seinen Schergen auf die Suche nach den Steinen. Er hat sich dem Bösen angeschlossen, in der Hoffnung, danach über die Erde (oder den Rest davon) herrschen zu können. Zusammen mit seinen monstermässigen Kämpfern setzt er alles daran, diese Steine in seinen Besitz zu kriegen.
Die gesuchten Steine befinden sich aber im Besitz einer Operndiva, die auf einem Ferienschiff ein Konzert gib und ausgerechnet Korben Dallas gewinnt die (getürkte) Lotterie für zwei Tickets zu diesem Event. Das heisst nun also, dass der Taxifahrer und seine ausserirdische Freundin («Multipass») aufbrechen müssen zu einem Abenteuer, dass sie nicht nur in den Tod führen könnte, sondern (und schlimmer...) sie auch noch mit dem Radio DJ Ruby Rhod (Chris Tucker) zusammenführen wird.
Luc Besson war wirklich mal ein richtig Guter. Filme wie Nikita, Leon oder auch The Big Blue haben ihren Platz in der Filmgeschichte mehr als verdient. Und bevor der gute Herr anfing Kinderfilme zu machen (Arthur and the Minimoys), vereinigte er Superstars wie Bruce Willis oder Gary Oldman mit einer abgefahrenen Geschichte, schräger Mode und dämlichen Aliens. Ja, The Fifth Element war (und ist noch immer) ein Riesenspass und man sieht dem Film jeden einzelnen der 90 Millionen Dollar Budget an.
The Fifth Element ist eigentlich in zwei verschiedene Filme aufgeteilt. Der Anfang und das Ende sind sehr mysthisch, spannend und inhaltlich interessant, während der Mittelteil ein geklotztes Actionspektakel ist, in dem vor allem Bruce Willis seine Rolle als Einzekämpfer einmal mehr zelebriert und sich durch die Gegnerschaft durchkämpft, schiesst, rennt und springt. Hilfe bekommt er von Resident Evil-Amazone Milla Jovovich, die nicht mit schönen Prügeleien spart und sich der Gegner grad reihenweise entledigt.
Die Grundgeschichte ist eigentlich recht simpel, aber doch interessant. Angefangen bei den Ausgrabungen (in denen Ex-Teenie-Star Luke Perry einen Auftritt hat), über die schräge Zukunftsvision von New York mit den fliegenden Autos bis hin zum grossen Finale, wenn jede Sekunde zählt und das ultimative Böse gefährlich nah ist. Angereichert wird diese Story durch den erwähnten Actionteil in der Mitte, einem wie immer plappernden Chris Tucker (Rush Hour 3) und abgefahrenen Szenen mit einem der lächerlichsten (aber deswegen witzigsten) Bösewichten der Kinogeschichte. Der lispelnde Gary Oldman mit Halbglatze und Klumpfuss ist schon ein paar Schmunzler wert.
Fazit: The Fifth Element ist ein buntes, knalliges und recht lustiges Stück europäisches Kino, das seinen amerikanischen Vorbildern locker das Wasser reichen kann. Manchmal wurde ein bisschen viel geklotzt, wo vielleicht kleckern besser gewesen wäre, aber das Budget musste ja schliesslich verbraten werden. Die Effekte sind superb, die Musik ebenso und wenn Jean Paul Gaultier für die Kostüme zuständig ist, darf man auch mal was aussergewöhnliches erwarten.
Eine schiere Unmenge an Extras wurden auf diese Version von The Fifth Element gepresst. Während auf der ersten Disc der Hauptfilm mit ein paar Trailers und einem Audiokommentar der Special-Effects-Crew angereichert wurde, finden sich auf Disc 2 Berichte über die Dreharbeiten, ein ausführliches Making-Of (23 Minuten) und weitere Dokus über die Elemente an sich und die Suche danach (beide ebenfalls über 20 Minuten lang) geben dem Fan einen gelungenen Einblick hinter die Kulissen des Films. Die Kostüme werden leider nur am Rand betrachtet und in einem knappen Einminüter durchgezwängt. Die Produktionsnotizen enthalten den chronologischen Ablauf der Entstehung des Filmes, sowie Texttafeln über Effekte oder die Produktion an sich. Und weiter gehts auf Disc 3.
Dort finden sich weitere Dokumentationen über die Spezialeffekte, die blaue Diva, den speziellen Look des Films, den Stil (Jean Paul Gaultier auf Englisch ist klasse!) und eine knapp 50 Minuten lange Doku über den ganzen Film, der bei der Entstehung der Geschichte beginnt und an der Premiere in Cannes endet. Leider sind die anderen Features mit ihren jeweils fünf Minuten Spieldauer ein bisschen gar kurz geraten.
Diese neu aufgelegte Version dürfte die ultimative Fan-Edition sein. Der Zuschauer wird fast überladen von soviel Extras und Berichten, die sich irgendwann aber auch wiederholen und drum nicht in jedem Feature etwas grundlegend Neues zu bieten haben.
Dafür rappelts im Karton, wenn der Sound angeht. The Fifth Element ist eh ein lauter Film, der mit Explosionen, Schiessereien und stylischem Sound nicht spart. In vier verschiedenen Versionen kann man seine Heimanlage testen und die Boxen beanspruchen. Das Bild ist ebenfalls sauber transferiert worden und verleiht dem lieben netten Fernseher einen Hauch von Kinoleinwand. Top-Ausführung. Super Sache.
Dani Maurer [muri]
Muri ist als Methusalem seit 2002 bei OutNow. Er mag (fast) alles von Disney, Animation im Allgemeinen und Monsterfilme. Dazu liebt er Abenteuer aus fremden Welten, Sternenkriege und sogar intelligentes Kino. Nur bei Rom-Coms fängt er zu ächzen an. Wobei, im IMAX guckt er auch die!