Event Horizon (1997)

Event Horizon (1997)

Event Horizon - Am Rande des Universums
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  3. 96 Minuten

DVD-Review: Hell is just a word, you don't wanna know what it means

Wenn ich gross bin, werd ich mal Morpheus
Wenn ich gross bin, werd ich mal Morpheus © Studio / Producer

Die Story setzt im in ferner Zukunft ein, dort wurde ein experimenteller Sprungantrieb entwickelt, der es möglich machen sollte, innerhalb kürzester Zeit von einem Punkt des Universums zu einem anderen zu springen. Die kurze Reisedauer erreichte er, indem er den Raum faltete, somit Einsteins Relativitätstheorie ausser Kraft setzte und Überlichtgeschwindigkeit fliegen konnte. Nach langer Entwicklungszeit war er endlich 2040 bereit für den Testflug, doch es kommt zu einer Katastrophe. Die «Event Horizon» wie das Forschungsschiff betitelt wurde, verschwindet sang und klanglos, unauffindbar in den Tiefen des Raumes.

Sieben Jahre später empfangen die Erdstreitkräfte einen Funkspruch, der, zu ihrem Erstaunen, von der verschollenen Event Horizon stammt. Sie ist plötzlich in der Nähe des Neptuns aufgetaucht und scheint noch intakt zu sein. Sofort wird eine Rettungsmission gestartet, die aus einer sechsköpfigen Crew und dem Ingenieur besteht, der das Schiff ursprünglich konstruiert hat.

Attack of the Clones, Part II
Attack of the Clones, Part II © Studio / Producer

Nach 56 Stunden in Stasis kommt das Rettungskommando bei dem anscheinend verlassen treibenden, aber noch intakten Schiff an. Obwohl sie bereits im Hyperschlaf von Alpträumen geplagt wurden, wagen sie sich an Bord des gewaltigen Schiffes. Nach relativ kurzer Zeit haben sie die Event Horizon gesichert und wieder, so gut es geht, aktiviert. Doch dann geschieht das Unglaubliche: Das Schiff, mit dem sie angereist sind, wird durch eine Schockwelle stark beschädigt und sie sind vorläufig auf dem unheimlichen Schiff gefangen, einem Geisterschiff, dessen Crew spurlos verschwunden ist und vieles auf eine schreckliche Katastrophe hindeutet.

Die Bergungsmannschaft will so schnell wie möglich von dem Schiff weg, doch sie müssen zuerst das eigene Schiff reparieren und werden gleichzeitig von schreckliche Visionen und unendlichen Schrecken terrorisiert, was ihnen das Leben zur Hölle macht. Doch «Hölle» ist ein Wort, das für die Bergungscrew bald eine völlig neue Bedeutung haben wird. Werden sie diesem Totenschiff noch lebend entkommen können....

Event Horizon ist ein Film, den ich völlig unterschätzt habe, und der mich vor allem positiv überrascht hat. Nachdem Paul W. Anderson uns mit Gurken wie Alien vs. Predator oder der verhunzten Verfilmung von Resident Evil «beglückt» hat, hatte ich nicht mehr damit gerechnet, dass er überhaupt noch einen guten Film auf die Reihe kriegt. Doch Event Horizon ist einer der intensiveren Geheimtipps des Genres.

Bereits von der ersten Minute an herrscht eine sehr düstere und klaustrophobische Atmosphäre, die sofort an ähnliche Filme wie Alien erinnert und den Eindruck wegen der teilweise ähnlichen Sets auch verstärkt. Das Szenario erinnert ebenfalls an Filme wie Doom oder Ghost Ship, doch Event Horizon zeigt wie damit auch ein gut gemachter Film gemacht wird. Wo Event Horizon vor allem die Stärken hat, ist weniger der Gore - der zwar sehr visuell ist - sondern die dichte und düstere Atmosphäre, die schnell, dank sehr tückisch und unberechenbar platzierten Schockmomenten, tief in den Sessel drückt.

Ein grosser Plusspunkt an Event Horizon ist auch der überraschend gelungene Cast, der dem Film eine hohe Qualität gibt. Laurence Fishburne (Matrix), Sam Neill (Jurassic Park) und Jason Isaacs (Harry Potter and the Goblet of Fire) bilden ein gutes Rückgrat für den Thriller und vor allem Sam Neill blüht in seiner Rolle richtig auf. Dasselbe gilt für die Schockeffekte, die einen genug hohen Brutalitätsfaktor haben, damit sie auch unter die Haut gehen und nicht so wirken, als ob sie künstlich verschönert oder auf Teenie-Shocker getrimmt sind. Ob das Szenario wirklich über alle Zweifel erhaben ist, lass ich jetzt unbeantwortet. Wenn man etwas sucht, findet man sicher Ungereimtheiten, aber diese trüben den Gruselspass nur wenig, sorgen dafür für Schmunzler.

Fazit: Event Horizon überrascht mit enorm stimmiger, dichter, klaustrophobischer und düsterer Atmosphäre und bietet Spannung von der ersten Minute an. Trotz des bekannten Szenarios schafft er es, als eigenständiger Film daherzukommen ohne ein grosses Déjà Vue zu provozieren oder sich durch unangebrachte blöde Sprüche zu verwässern. Wer also auf der Suche nach einem düsteren Science Fiction Thriller mit ein paar wüsten Überraschungen ist, wird hier fündig. Lasst euch nicht von Paul W. Anderson abschrecken.

Die DVD hat ihre Stärken primär im Film. Dieser kommt in guter Bild- und Tonqualiät daher, selbst in der deutschen Version, was das Gruseln zu einem Genuss auf dem Surroundsystem macht. Ansonsten ist die DVD allerdings eine Zumutung für den Käufer. Das Bemerkenswerteste an dieser Scheibe, neben dem Film, ist eine grosse Anzahl Untertitel, von denen man nur zwei braucht und den nur halb so interessanten Trailer. Schade, denn es wäre sicher noch interessant gewesen zu erfahren, wie sie die Sets entwickelt und gebaut haben.

/ db