Star Trek III: The Search for Spock (1984)

Star Trek III: The Search for Spock (1984)

Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock
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  2. 105 Minuten

DVD-Review: Legenden sterben nicht...

Jim, was hast du getan!
Jim, was hast du getan! © Studio / Produzent

Projekt Genesis hatte das ehrgeizige Ziel, aus einem leblosen Planeten ein blühendes Eden zu schaffen. Dieses Projekt wurde von David Markus (Merritt Butrick) - dem Sohn von James T. Kirk (William Shatner) - und seiner Mutter Carol Marcus entwickelt. Auf der Suche nach einem geeigneten Testplaneten stolperte der Kreuzer Reliant dann über den vor fünfzehn Jahren ausgesetzten, genetisch manipulierten und inzwischen wahnsinnig gewordenen Kahn, der Kirk gnadenlose Rache geschworen hat. Ein Konflikt, den Kirk bitter bezahlte und dabei seinen lieben Freund, Mr. Spock (Leonard Nimoy) und beinahe auch die Enterprise verlor.

Was da wohl so spannend ist...
Was da wohl so spannend ist... © Studio / Produzent

Die bei dem Konflikt erlittenen Schäden an der Enterprise konnten inzwischen mehr schlecht als recht behoben werden. Jetzt tuckert Admiral Kirk mit schwerem Herzen zur Erde zurück und wird das Gefühl nicht los, als ob er einen Teil seiner Seele auf dem Genesisplaneten zurückgelassen hätte. Die ganze Crew scheint vom verstorbenen Spock besessen zu sein. Besonders Leonard McCoy (DeForest Kelley) verhält sich immer seltsamer und spricht zeitweise genau wie Spock. Als die Crew schliesslich in trauter Gemeinsamkeit auf ihren verstorbenen Freund anstossen, platzt plötzlich Botschafter Sarek (Mark Lenard) - Spocks Vater - herein und fragt Kirk, weshalb er Spock nicht nach Vulkan gebracht habe, denn möglicherweise hätte man ihn dort noch retten können.

Genau so hat Independence Day auch geendet...
Genau so hat Independence Day auch geendet... © Studio / Produzent

Während Admiral Kirk mit seiner Crew nach einer Möglichkeit sucht, zurück zum Planeten Genesis zu kommen, ist sein Sohn David und Lt. Saavik (Robin Curtis) bereits vor Ort, um den Erfolg des Experimentes zu bestätigten. Doch der bösartige Klingonenkommandant Kruge (Christopher Lloyd) hat von dem Projekt erfahren, ist jetzt hinter dem Genesisprojektil her und schreckt vor nichts zurück, um diese ultimative Waffe zu erhalten. Ein unerbittlicher Kampf rund um den Genesisplaneten entbrennt, denn Kirk ist inzwischen mit der gekaperten Enterprise vor Ort angekommen und greift in das Geschehen ein. Während David ein mysteriöses Vulkanier-Kind auf dem Planeten findet, brennt über dem Genesisplaneten der Himmel. Kirk kämpft um Leben und Tod...

Nach The Wrath of Khan war klar, dass Star Trek auf der grossen Leinwand eine Zukunft hatte und auch eine grossartige Basis bot, um gute Geschichten zu erzählen. The Search for Spock knüpfte dann auch direkt an seinen Vorgänger an und kehrte zum eben neu entstandenen Genesis-Planeten zurück, dessen Existenz natürlich innerhalb der Föderation für grosse Aufregung gesorgt und auch das Interesse der anderen Rassen geweckt hatte.

Nachdem sich Mr. Spock in The Search for Spock heldenhaft für seine Crew geopfert hatte und anschliessend auf dem Planeten Genesis beerdigt worden war, stellte sich natürlich die Frage, ob Leonard Nimoy nochmals als Spock zurückkehren würde. Er übernahm schliesslich als erstes Cast-Mitglied überhaupt die Regie bei einer Star Trek Produktion und setzte gleichzeitig den Startpunkt einer Tradition, welche in den Serien, wie auch in den folgenden Kinofilmen noch oft praktiziert wurde. Nimoy zeigte auch ein sehr gutes Gespür, wie man mit den verschiedenen Figuren arbeitet und wie man die Geschichte von James T. Kirk und seiner Crew weitererzählen konnte. Später lieferte er mit The Voyage Home einer der wohl besten Star Trek Kinofilme überhaupt ab. Auf expliziten Wunsch von Nimoy übernahmen die bisher wenig ausgearbeiteten Klingonen die Rolle des Hauptgegners. So betraten die düsteren Krieger die grosse Star Trek Bühne und gehörten ab da bis zu Star Trek 7 immer wieder zu den Schlüsselfiguren.

Nach einer kurzen Rückblende auf den Tod von Mr. Spock und dessen Beerdigung treffen wir auf einen trauernden Kirk, der in einem halbleeren Schiff durch das All zurück in eine der grossen Raumbasen fährt, wo die alte Lady Enterprise ihre Ruhestädte finden soll. Sehr gut ist es Nimoy gelungen, diese Trauer einzufangen und wie ein sehr wichtiges Mitglied der Familie fehlt. Später münzt er dies gekonnt in Entschlossenheit um, in der Kirk kurzerhand die Enterprise entführt und die Crew auf ein klassisches Weltraumabenteuer mitnimmt. Leider vermag The Search for Spock nicht an die Qualitäten von Star Trek 2 anknüpfen. Während dieser noch eine spannungsgeladene, epische Geschichte erzählte, wirkt Star Trek 3 inhaltlich eher dünn. Die eigentliche Handlung ist sehr einfach gehalten, und tiefgehende oder amüsante Dialoge finden sich nur wenige. Die kaum vorhandene Spannung und vor allem das falsche Casting drücken zusätzlich auf die Qualität. Lt. Saavick wurde durch die sehr uncharismatische Robin Curtis ersetzt, und Christopher "The Doc" Lloyd aus Back to the Future eignet sich schlichtweg nicht als Klingone.

The Search for Spock ist jedoch weit entfernt von schlecht, sondern erzählt die Geschichte der Familie rund um Kirk sehr gut weiter und zeigt vor allem endlich, was für ein vielseitiges und gut ausgearbeitetes Universum Star Trek bietet. Die Vulkanier können zeigen, was für eine grossartige Kultur sie haben und die bösartigen und doch ehrenhaften Klingonen haben mit ihrem dreckigen Bird of Prey einen genau so gelungenen Auftritt. So wird das in Star Trek 1 etablierte Universum gekonnt erweitert und machte damals selbst den härtesten Kritikern bewusst, dass die Star Trek Kinofilme doch mehr sind, als einfach die Spin-Offs einer abgesetzten TV-Serie.

Fazit: The Search for Spock ist nicht nur ein Sequel zu Star Trek 2, sondern auch inhaltlich eine nahtlose Fortsetzung und bildet gleichzeitig die Brücke zu Star Trek 4, wo der grosse Handlungsbogen abgeschlossen wurde. Dieses Brückenhafte zeigt sich deutlich in dem episodenhaften Charakter des Filmes, bei dem recht wenig erzählt wird. Dafür wird sehr stark mit der Crew gearbeitet, welche mit Tod und Abschied konfrontiert wird und eine sehr emotionale Reise durchleben muss. Obwohl The Search for Spock als für sich stehender Film wegen bereits genannten Punkten nicht an die anderen herankommt, als Verbindung zwischen Star Trek 2 und 4 ist er enorm wichtig. Wer sich für die Saga interessiert, sollte diesen Film sicher gesehen haben und auch den grossartigen Soundtrack geniessen.

Die Special Edition von The Search for Spock zollt dem Film entsprechenden Respekt und liefert ihn in einer sehr guten Qualität. Diesmal kann er auch in Sachen Tonqualität überzeugen. Ein Audiokommentar von Regisseur Leonard Nimoy und anderen Verantwortlichen rundet das Bild ab. Die Bonusdisc wurde in dieser Special Edition ein weiteres Mal mit Dokumentationen vollgepackt, welche einen grossartigen Blick auf die Entstehung von Star Trek 3 und noch viel mehr Informationen rund um das Star Trek Universum geben. Absolut einen Blick wert.

/ db