Rom herrscht über Judäa, und König Herodes (Claude Rains) erhält die Nachricht, dass drei Weise aus dem Morgenland gekommen sind, um den König aller Könige, den nächsten Messias und Herrscher Israels, zu empfangen. In einer kleinen Scheune in Betlehem kommt derweil ein kleiner Junge zur Welt, der Jesus getauft wird und schon bald mit seinen «Eltern» fliehen muss. Als der König stirbt, kehrt Jesus (Max von Sydow) in seine Heimat zurück und lässt sich von Johannes (Charlton Heston) taufen.
Er widersteht der Sünde und sammelt zwölf Jünger um sich. Als Messias, Heilsbringer des Volkes, fängt er an, das Reich seines Vaters, des Herrgotts, zu predigen und findet immer mehr Anhänger. Das passt der römischen Besatzung natürlich gar nicht, und schon bald wird Jesus verraten und verhaftet. Der symbolträchtige Tod am Kreuz wartet auf den bärtigen Mann. Doch damit ist seine Leidens- und Lebensgeschichte noch lange nicht vorbei. Denn wir wissen ja, dass da noch was ganz Aussergewöhnliches passieren wird…
Wir kennen die Anfänge unserer Existenz (The Bible: In the Beginning), so wie sie Hollywood in den Sechzigerahren auf die Kinoleinwand gebracht hat. Wir kennen auch die Lebensgeschichte von Jesus, so wie sie diverse Male verfilmt wurde (zum Beispiel in The Last Temptation of Christ), und mit den Ten Commandments sei noch ein weiterer Klassiker zum Thema erwähnt. 1965 brachte Regisseur George Stevens nichts anderes als The Greatest Story ever told in die Kinos und sorgte dafür, dass innerhalb von 200 Minuten Geburt, Tod und Wiederauferstehung von Jesus Christus gezeigt werden konnte.
Max von Sydow (The Exorcist, Flash Gordon) gibt die Hauptfigur sehr gekonnt und überzeugend. Ruhig aufspielend, verleiht er seiner Figur Glaubwürdigkeit und macht somit auch dem Zuschauer Eindruck. Da The Greatest Story ever told mit Weltstars nur so gespickt ist, treten auch John Wayne, Telly Savalas, Charlton Heston oder Martin Landau auf. Selbst Sidney Poitier oder Donald Pleasence, als teuflische Versuchung in der Wüste, haben Auftritte. Meist jedoch sind es nur kleine Rollen, die aber einen grossen Wiedererkennungswert haben. Und ehrlich, wer erwartet schon John Wayne in einem solchen Film?
Die Ausstattung dieses Films ist opulent und grossartig. Aufwändige Bauten, beeindruckende Settings und natürlich herrliche Kostüme machen aus diesem Film ein Fest für die Augen. Kein Wunder, wurden fünf Oscarnominationen ausgesprochen. Zu einem Goldmännchen-Gewinn hat's dann aber doch nicht gereicht.
Fazit: Obwohl die Geschichte natürlich weltbekannt und der Film regelmässig zu den diversen Feiertagen irgendwo im Fernsehen zu sehen ist, macht The Greatest Story ever told einen überzeugenden Eindruck. Mindestens für diejenigen, die sich gerne solche langen Schinken anschauen und auch mal über drei Stunden sitzenbleiben können. Imposant ist das Ganze allemal.
Als Extras wurden zwei Dokumentationen auf die Blu-ray gepresst, die es sich anzuschauen lohnt. Einmal liegt der Fokus auf dem Regisseur George Stevens, seinen Ansichten zum Thema und der Übernahme auf Film. Dauert etwa 15 Minuten. Die andere Reportage ist eine sehr gelungene Dokumentation über die Macher des Films, die Hintergründe und natürlich die Dreharbeiten. Das braucht zirka 30 Minuten Zeit. Eine zusätzliche Szene gibt es auch noch zu sehen. Auch in Sachen Technik wird hervorragende Qualität geboten: klares und sauberes Bild (wenn auch zwischendurch etwas dunkel) und ein Ton, der schön abgemischt wurde und mit oppulent angerichtetem Soundtrack durch die Boxen rast.
Dani Maurer [muri]
Muri ist als Methusalem seit 2002 bei OutNow. Er mag (fast) alles von Disney, Animation im Allgemeinen und Monsterfilme. Dazu liebt er Abenteuer aus fremden Welten, Sternenkriege und sogar intelligentes Kino. Nur bei Rom-Coms fängt er zu ächzen an. Wobei, im IMAX guckt er auch die!