Sleeping Beauty (1959)

Sleeping Beauty (1959)

Dornröschen
  1. , ,
  2. 75 Minuten

DVD-Review: Happy Birthday!

Teuflisches Duo
Teuflisches Duo © Disney

Endlich dürfen König Stefan und seine Frau ihr Wunschkind in die Arme nehmen. Die Prinzessin wird auf den Namen Aurora getauft und soll in einer grossen Zeremonie die Glückwünsche aller möglichen Leute erhalten. Der Hofstaat hat sich herausgeputzt, der Thronsaal ist blitzblank sauber und die ersten Gäste kommen auch schon. Den Höhepunkt bilder aber die drei guten Feen, welche dem Kindchen Schönheit, eine tolle Stimme und… Stop! Auftritt Maleficient! Die böse Hexe zwängt sich dazwischen und verwünscht das kleine Kind. An seinem 16. Geburtstag soll es sich an einer Spindel stechen und sterben!

Da die dritte gute Fee ihren Wunsch noch nicht ausgesprochen hat, wandelt sie den Todesfluch um in einen, der den ganzen Hof in einen tiefen Schlaf versetzen soll. Bis zu diesem Datum soll Aurora bei den drei guten Feen im Wald leben und dort ein möglichst normale Leben führen. Der König lässt alle Spindeln verbrennen und man wähnt sich in Sicherheit.

Da ist guter Rat teuer
Da ist guter Rat teuer © Disney

Über die Jahre ist Aurora zur wunderschönen Frau herangereift. Im Wald ist sie mit den Tieren auf Du und Du und mit schönen Liedern geht auch die Hausarbeit fast wie von alleine. Bis sie eines Tages auf Prinz Phillip trifft. Er, der vor 16 Jahren schon dem damals neugeborenen Baby Aurora versprochen wurde, verliebt sich unsterblich, verliert aber bald die Spur dieser schönen Frau im Wald.

Als Aurora zu ihrem Geburtstag ins Schloss zurückkehr, packt die böse Maleficient ihre Trickkiste aus und setzt ihren vor langer Zeit angekündigten Plan in die Tatsache um. Und niemand, auch nicht der tapfere Prinz Phillip, soll ihr dazwischen funken. Ob ihre Rechnung aufgeht?

Nachdem Cinderella bereits ein grosser Erfolg an den Kinokassen war, machten sich die talentierten Zeichner aus dem Hause Disney auf, ein weiteres Prinzessinnenmärchen zu verfilmen. Zwischen The Lady and the Tramp und One Hundred and One Dalmatians kam das Publikum also in den Genuss eines klassischen Märchens, das mit schönen Songs angereichert wurde und mit dem Kampf gegen den Drachen einen richtig dramatischen Höhepunkt hatte. Sleeping Beauty brachte das grosse Märchen zurück auf die Leinwand und hat sich heute, immerhin 50 Jahre nach seiner Veröffentlichung, defintiv als einer der grossen Disneyklassiker etabliert.

Die Geschichte ist natürlich altbekannt, wird aber angereichert mit lustigen Figuren, herzigen Tieren und wunderbar klassischer Filmmusik. Parallelen zu den anderen Märchenfilmen um Prinzessinnen, schönen Prinzen und herzigen Sidekicks sind nicht zu verleugnen, jedoch schafft es Sleeping Beauty vor allem durch die Person der «Maleficient» der ganzen heilen Welt noch einen zusätzlichen Riegel vorzuschieben. Diese böse Hexe ist dann auch ganz klar die interessanteste Figur des Films, während der titelgebende Charakter zwar schön gezeichnet ist, aber praktisch keine Persönlichkeit verliehen bekam und auch sonst nicht gross zur Geschichte bietragen kann.

Die Sidekicks, die guten Feen, erfüllen ihre Arbeit sehr gut und bringen mit ihrer Art den Zuschauer mehr als einmal zum grinsen und die Probleme mit der Farbe des Kleides für die Prinzessin ist inzwischen auch schon altbekannt, aber noch immer sehr lustig. Der Endkampf mit dem Drachen, der heute in jeder anständigen Disneyparade seinen Platz auf einem der Wagen hat, ist ebenfalls toll gelungen und hat auch heute noch nichts von seiner Faszination verloren.

Fazit: Sleeping Beauty ist einer der ganz grossen und klassischen Filme, welchen die Fans von Zeichentrickfilmen natürlich in- und auswendig kennen. Da drückt man gern ein Auge zu, wenn die Figuren mal wieder nicht aufhören wollen zu singen oder man das Potential der Bösewichtin erkennt und sich dann nervt, dass sie schlussendlich halt doch nur ein relativ kleines Hindernis zum Happy-End darstellt. Hinsetzen und mal für knapp 75 Minuten irgendwelche Krisen und schlechte Nachrichten vergessen und einfach geniessen. So macht Sleeping Beauty am meisten Spass.

Zum 50. jährigen Jubiläum leisteten sich die Macher von Sleeping Beauty natürlich nicht nur eine komplett digital restaurierte Filmfassung und einen deutlich verbesserten Surround-Sound, sondern packten Extras auf die beiden DVDs, welche diese fast zum platzen bringen. Auf der ersten Disc kriegt man neben dem schönen Film auch zwei Musikvideos zu sehen. Zweimal der gleiche Song, einmal von einer jungen Amerikanerin gesungen und für die deutschen Freunde hat sich «Sandy» von den «No Angels» dem Lied angenommen. Dazu gibt es einen optional anwählbaren Audiokommentar, sowie eine musikalische Reise durch den Gran Canyon. Herrliche Bilder, ein paar Tiere und die Landschaft in den vier Jahreszeiten. Schön anzuschauen.

Eine Ladung Material obendrauf bietet dann Disc Zwei. Von Spielen, über ein schönes und klassisches Making-Of bis hin zu einem alternativen Anfang oder Berichten über die Macher im Hintergrund, deren Arbeiten und Talente. Alles ist vorhanden. Es gibt Stoyboardvergleiche, zusätzliche Songs und sogar verschiedene Führungen durch das grosse Märchenschloss, welches natürlich das Warzeichen eines jeden anständigen Disney-Vergnügungsparks ist. Ausserdem lernt uns Sleeping Beauty sogar noch Englisch. Jawohl. Nicht nur Spass und Unbeschwertheit sind gefragt, sondern die Kids kriegen sogar noch was zu lernen. «That is a Mob» und solche Sachen, die man auch im Alltag brauchen kann ;)

Technisch ist der Film natürlich restauriert, verbessert und optimiert worden. Das sieht man ihm auch jederzeit an, denn die Farben sind stark und dominierend geworden. Sehr schön. Auch die vielen Songs kommen in klarer Qualität durch die Boxen, während die Dialoge da nicht ganz mithalten können. Trotzdem eine DVD, die sich jeder Disneyfan sowieso ins Regal stellen muss.

Dani Maurer [muri]

Muri ist als Methusalem seit 2002 bei OutNow. Er mag (fast) alles von Disney, Animation im Allgemeinen und Monsterfilme. Dazu liebt er Abenteuer aus fremden Welten, Sternenkriege und sogar intelligentes Kino. Nur bei Rom-Coms fängt er zu ächzen an. Wobei, im IMAX guckt er auch die!

  1. Artikel
  2. Profil
  3. E-Mail
  4. facebook
  5. Instagram
  6. Website