Lucy lebt in einem kleinen Dorf namens Silentown. Laute Geräusche sind hier nicht gern gesehen - sprich: gehört. Denn etwas Finsteres treibt im nahen Wald sein Unwesen. Und als wäre das für ein kleines Mädchen nicht schon schlimm genug, verschwindet eines Nachts auch noch Lucys Mutter spurlos.
Weil sich im Dorf alle über das Geschehene ausschweigen, macht sich Lucy selbst auf die Suche nach der Wahrheit - und begibt sich dadurch in grosse Gefahr.
Children of Silentown ist ein düsteres Point&Click-Adventure, das vor allem durch seinen gezeichneten Grafikstil und das verschrobene Art-Design gefällt. Dieses erinnert stellenweise an die früheren Werke von Filmemacher Tim Burton. Gameplay-mässig werden logischerweise werden keine Bäume ausgerissen. Dialog-Optionen mit den schrulligen Dorfbewohnern, zahlreiche Puzzles und eine Handvoll Minigames halten uns aber durchgehend bei Laune. Wobei: Einige der Minigames werden auf Dauer etwas öde und haben uns mehr Zeit gekostet als Freude beschert.
Nebst der Präsentation ist es vor allem die Story, die uns an Children of Silentown gefesselt hat. Während andere Genre-Vertreter oft kunterbunt und humoristisch daherkommen - wie jüngst beispielsweise Return to Monkey Island -, lebt dieser Titel vor allem von seiner melancholischen Stimmung, düsteren Momenten und unheimlichen Szenen. Da ist es dann doch schon fast etwas verwunderlich, dass dieses Game eine PEGI-Freigabe von sieben erhalten hat.
Zu erwähnen ist auch die einfache, aber gute technische Umsetzung, welche die sehr gelungene Atmosphäre unterstützt. Dieses Spiel liefert wieder mal den Beweis, dass bombastische Bilder und Toneffekte für ein gutes Game nicht immer zwingend nötig sind, wenn es denn richtig umgesetzt ist.
Alles in allem bietet das erfahrene Team von Daedalic Entertainment mit Children of Silentown für Fans des Genres einen wahren Leckerbissen, den man sich auch dank des kleinen Preises unbedingt antun sollte.
Chris ist ein Luzerner Filmemacher, Journalist und leidenschaftlicher Gamer. Er mag alles, was mit Horror zu tun hat. Seine Devise lautet: Je morbider, desto besser. Für OutNow schreibt er seit 2019 regelmässig Reviews. Er hat eine Schwäche für alte Dinosaurierfilme.
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Trailer: Reveal Englisch, 01:08