Berzerk: Recharged (2023)

Berzerk: Recharged (2023)

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PS5-Review: Bullet Ballett

«Use the Force…»
«Use the Force…» © Atari

Eigentlich ist die Story bei Berzerk: Recharged nicht vorhanden. Das ist aber weiter nicht schlimm, denn in diesem Arcade-Shooter geht es auch nicht um vielschichtige Charaktere oder überraschende Plot-Twists - nein, hier gehts ums nackte Überleben. Als namenloser Kämpfer sind wir auf der Mission, in dystopischen Labyrinthen den bösen Robotern den Garaus zu machen.

Bewaffnet mit einer Pistole kämpfen wir uns den Weg von Raum zu Raum und hoffen, nicht getroffen zu werden. Nur ein kurzer Dash kann uns helfen, wenn dann mal doch zu viele Projektile auf uns zukommen. Und als ob das nicht schon genug wäre, flitzt jeweils auch noch Evil Otto, das gelbe Smiley, in den Levels herum. Da vergeht einem jedes Lachen. Trotzdem nehmen wir den Kampf auf.

Hand aufs Herz: Was braucht es mehr als ein simples und süffiges Gameplay plus einen ultracoolen Soundtrack? Berzerk: Recharged gibt die Antwort: nichts weiter. Der für die aktuellen Systeme aufgemotzte Arcade-Klassiker bietet bereits nach den ersten Spielsekunden höchstes Suchtpotenzial und sorgt für pausenlose Adrenalinschübe.

Links oder rechts?
Links oder rechts? © Atari

Bereits kurz nach der Lancierung von Berzerk im Jahr 1980 für Arcade-Spielautomaten war klar, dass mit dem simplen Shooter, der sogar eine eigene Sprachausgabe hatte, ein Stück Gamegeschichte geschrieben würde. Die späteren Portierungen auf Atari-Systeme sorgten dafür, dass man sich auch zuhause die Finger wundspielen konnte. Nun bringt Atari den Arcade-Klassiker im Rahmen der Recharged-Reihe für die Next Gen heraus.

Zwar fehlt beim Reboot die witzige Sprachausgabe, welche die Spieler mit frechen Quotes gelobt oder angestichelt hatte («Chicken, fight like a robot!»), dafür wurden die Pixel durch Polygone ersetzt und ein fetziger Achtzigerjahre-Soundtrack unterlegt. Bereits im Startmenü von Berzerk: Recharged wird klar: Hier wartet stundenlanges süffiges Gameplay auf uns. In verschiedenen Spielmodi geht es nun darum, als namenloser Kämpfer den schiesswütigen Robotern den Garaus zu machen, ohne getroffen zu werden.

Bullet Ballett oder Bullet Hell?
Bullet Ballett oder Bullet Hell? © Atari

In zwanzig Missionen kämpfen wir uns durch die laybrinthartigen Levels, greifen dabei Waffen, Schutzschilder und weitere Powerups auf. Und wie es bei Roguelikes halt so ist: Game over bedeutet, ohne jegliche Upgrades wieder von vorne anzufangen. Mit etwas Ehrgeiz und gutem Fingerspitzengefühl kommt man aber gut voran und lernt die Angriffsmuster der Gegner sehr schnell. Wer eine grössere Challenge sucht, kann sich im Arcade-Modus den Robotern stellen. Hier gilt jedoch das One-Shot-Prinzip: Einmal getroffen heisst es Game over. Und wer jeglichen Mut verloren hat, kann im lokalen Mehrspieler-Modus mit einem Gspänli zusammen den Kampf aufnehmen.

Audiovisuell ist Berzerk: Recharged ein Schmaus: Die Simplizität des Originals wurde liebevoll neu aufgesetzt, ohne überladen zu wirken. So bleibt der Fokus auf schnellem Ausweichen und Ballern. Der Soundtrack von Megan McDuffee ist dermassen poppig, dass man am liebsten juchzend durch die Levels tanzen möchte. Es lohnt sich, Berzerk Recharged mit Kopfhörern zu zocken, um die ultimative Party zu feiern. Die positive Stimmung hilft auch dabei, den Frust auf einem Minimum zu halten. Denn schliesslich bleibt der Arcade-Shooter ziemlich kompromisslos und man wird den Game-over-Screen öfters sehen, als einem lieb ist. Da hilft auch das Lachen von Evil Otto nicht weiter.

Christian Wolf [woc]

Christian arbeitet seit 2009 als Freelancer bei OutNow. Er mag ultradüstere Filmperlen und süffige Survival Horror Games. Animationsfilme sind ihm ein Gräuel. Christian vertritt als Einziger den smoothen Berner Dialekt im Team.

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Trailer: Announcement Englisch, 01:17