WRC 4: FIA World Rally Championship (2013)

WRC 4: FIA World Rally Championship (2013)

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Xbox 360-Review: Die durch den Dreck fahren

Ab auf die Piste!
Ab auf die Piste! © Entwickler / Publisher

Zum vierten Mal bringt der Publisher Codemasters das offiziell lizenzierte Spiel zur FIA World Rallye Championship in die Läden. Während sich die Konkurrenz, namentlich DIRT, sich ganz der Arcade-lastigen Rallye verschrieben hat, versucht WRC das reale Rallye-Geschehen spielbar zu machen und kommt dementsprechend auch mit nahezu allen Originallizenzen daher.

Alle vier Rennkategorien, 13 offizielle Rallyestandorte - darunter auch die tollen Rennen von Neuseeland, Mexiko, Deutschland und Schweden - sowie alle Originalautos und -fahrer sind mit dabei. Allerdings wird es für Codemasters schwierig sein, mit der Mischung aus Simulation und Arcade-Rennspiel in diesem Jahr endlich mal gegen den Genre-König DIRT punkten zu können und diesen sogar vom Thron zu stürzen. Aber bekanntlich lacht man ja als Letzter am besten.

Milestone hat mit dem neusten Teil der WRC-Reihe klare Fortschritte gemacht, viele Makel sind jedoch geblieben. So vermag auch die diesjährige Edition des Rennspiels nicht vollends zu überzeugen. Trotz der mässigen Technik und der angestaubten Präsentation darf man dem Spiel aber einen gewissen Spass-Faktor nicht abschlagen. Insgesamt bleibt WRC 4 aber klar hinter der Konkurrenz zurück und ist wohl eher nur was für Rallye-Begeisterte.

Gameplay

Unter sieben Brücken...
Unter sieben Brücken... © Entwickler / Publisher

Seit vier Jahren ist das offiziell lizenzierte Rennspiel zur FIA World Rallye Championship in den Händen des italienischen Entwicklerstudios Milestone. Während die drei vorherigen Anläufe mehr oder weniger Lizenzgurken waren und dementsprechend auch nur laue Kritiken ernteten, soll dieses Jahr alles anders werden. Als Einstimmung auf das Rallyetreiben gibt es als Intro ein kurzes Video mit actionreichen Szenen aus der echten Rallye-Weltmeisterschaft. Danach hat der Spieler die Wahl zwischen Einzelettappe, Einzelrallye, Meisterschaft, Karriere oder Mehrspielermodus.

Den Schwierigkeitsgrad des Spiels bestimmt der Spieler selbst, indem er Fahrhilfen je nach Vorliebe ein- und ausschalten kann. Schaltet man Stablilisierungsfunktion, Bremshilfe und Antiblockiersystem ab, verlangen einem die Drifts um die vielen Haarnadelkurven der Strecken einiges mehr an Können ab. Dennoch bleibt das Spiel seiner Mischung aus Arcade-Racer und Simulation treu. Mit der Rewind-Funktion könnt ihr zudem bis zu fünfmal pro Rennen zurückspulen und so Unfälle ungeschehen machen oder eure Bestzeit aufpolieren.

Schicke Szenerie
Schicke Szenerie © Entwickler / Publisher

Das Herzstück des Spiels bildet nach wie vor der Karrieremodus. Hier erstellt ihr euren eigenen Fahrer und kämpft von ganz unten bis ganz an die Spitze der FIA World Championship. Von der Junior Liga über WRC 3, WRC 2 bis hin zur Hauptliga WRC sind alle vier offiziellen Rennkategorien vertreten. Auch sonst kommt WRC mit dem kompletten Lizenzpaket daher. Alle 13 Einzelrallyes, Originalautos und Originalfahrer der Rallye Championship sind vertreten.

In 13 Ländern, darunter neu auch Deutschland und Schweden, geht es über Schnee, Asphalt, Schotter und Sand. Die Strecken sind abwechslungsreich und kommen zum Glück nicht mehr so karg und leblos wie im Vorgänger daher. Die Karriere jedoch verläuft etwas gar schlicht und uninspiriert nach dem 0815-Prinzip. Man fährt einfach Rennen um Rennen, bis man wieder gut genug ist, um das Rennteam oder eine Liga nach oben zu wechseln.

Multiplayer

Auch im Mehrspielerbereich hat sich in diesem Jahr nur wenig getan. Wie gehabt könnt ihr im Hot-Seat-Modus zwar an einer Konsole gegeneinander antreten. Dies aber leider nur nacheinander im Zeitfahren - ein Splitscreen wurde dem Spiel immer noch nicht spendiert. Warum man aber das Zeitfahren auf maximal vier Spieler beschränkt hat, bleibt schleierhaft. Im Online-Mehrspielerbereich des Spiels können bis zu 16 Spieler gegeneinander antreten. Nur scheint es zu wenig Rallye-begeisterte Online-Spieler zu geben, denn mehr als zwei oder drei Mitspieler, mit denen man um die Wette fahren kann, finden sich selten.

Technik

Endlich vernünftige Fahrzeugmodelle
Endlich vernünftige Fahrzeugmodelle © Entwickler / Publisher

Obwohl eine klare Verbesserung zum Vorjahr zu sehen ist, wirkt die Grafik des Spiels immer noch etwas angestaubt und kann mit anderen Genrevertretern einfach nicht so ganz mithalten. Zu überzeugen vermag das detaillierte Schadensmodell, welches sich nicht nur auf das Fahrverhalten auswirkt, sondern sich auch akustisch bemerkbar macht. Die schicken Fahrzeugmodelle glänzen und reflektieren wunderbar, dadurch fallen die teilweise matschigen Texturen der Strecke und Charaktermodelle aber umso mehr auf.

Etwas nervig ist ebenfalls, dass bei den Fahrten bei Sonnenuntergang anscheinend die Scheinwerfer vergessen gegangen sind und es so, besonders auf Waldstrecken, schlichtweg einfach zu dunkel ist. Soundtechnisch wiederum gibt es nicht viel auszusetzen. Die Motorengeräusche klingen realistisch und kraftvoll und lassen so richtiges Rallye-Feeling aufkommen. Selbst den Bodenbelag, über den man mit seinem Fahrzeug fährt, hört man aus der Soundkulisse raus. Die pompöse Orchestermusik vor dem Rennen wirkt zwar etwas dick aufgetragen, passt aber trotzdem gut in die Szenerie des Spiels.

/ seb

Trailer: Launch Englisch, 00:58