Der windige Waschbär Sly Cooper hat sich von seiner Karriere als Profi-Gauner verabschiedet und geniesst zusammen mit der ehemaligen Interpol-Agentin Carmelita Fox das süsse Nichtstun in der Stadt der Liebe. Als das Buch der Meisterdiebe plötzlich anfängt, in seine Einzelteile zu zerfallen und das Vermächtnis des Cooper Clans bedroht scheint, kann Sly nicht weiter tatenlos zusehen. Er ruft kurzerhand seine alte Gang zusammen, um dem Schlamassel ein Ende zu setzen. Um dem Geheimnis des zerfallenden Erbes des Cooper Clans auf den Grund zu gehen, muss Sly in die Vergangenheit reisen und dort nach dem Quell des Übels suchen. Dabei erhält er tatkräftige Unterstützung von seinen mehr oder weniger talentierten Freunden.
Fans des diebischen Waschbärs und Freunde von kurzweiligen Plattform-Jump'n'Runs werden an der Rückkehr von Sly Cooper bestimmt ihre Freude haben und werden alleine schon aus Nostalgiegründen über diverse Mängel im Spieldesign grosszügig hinwegsehen können. Auch wenn der Eindruck bleibt, dass bei Thieves in Time durchaus mehr drin gewesen wäre, macht der Titel alles in allem Spass und bietet eine willkommene Abwechslung zum sonst so ernsten Gamer-Alltag.
Gameplay
Sly Cooper bleibt sich selbst auch im vierten Teil der Serie treu und liefert dem Spieler einen Mix aus Jump'n'Run und Schleicheinlagen, gewürzt mit wenigen Actionpassagen. So kann man mit dem sympathischen Waschbär nicht nur durch die Gegend hüpfen, sondern auch schleichen, über Seile balancieren, klettern und Taschendiebstähle begehen sowie actiongeladene Nahkampf- und Fahreinlagen bestreiten. Die Schleicheinlagen sind dabei ziemlich simpel ausgefallen, zumal die Gegner meist ein ziemlich eingeschränktes Sichtfeld haben. Das unbemerkte Vorbeikommen ist deshalb kaum jemals eine echte Herausforderung. Die Steuerung ist durchaus ansprechend und geht flott von der Hand.
In den einzelnen Levels gilt es jeweils diverse Missionsziele zu erfüllen, und so muss man sich zuerst einmal einen Überblick über das Level verschaffen und die wichtigsten Orte fotografieren, bevor es mit der Durchführung der Mission überhaupt losgehen kann. An bestimmten Punkten im Spiel darf der Spieler zudem die Kontrolle über Slys Freunde übernehmen und mit diesen zahlreiche Minispiele bestreiten. Sly hat zudem die Möglichkeit, sich in seine Urahnen zu verwandeln und verfügt in diesem Zustand über Spezialfähigkeiten, die ihm bei der Durchführung der jeweiligen Mission sehr gelegen kommen. Thieves in Time bietet in der Tat einiges an Abwechslung, leider neigt das Spiel aber trotzdem dazu etwas langweilig zu werden. Vielleicht liegt es daran, dass die Entwickler versuchten, zu viel halbgare Spielmechaniken in ein Spiel zu packen, oder einfach an der Tatsache, dass es da draussen zwar nur wenige, aber bessere Jump'n'Runs gibt.
Abseits der eigentlichen Missionen wartet auf den Spieler eine offene Welt, in der es einiges zu entdecken und vor allem einzusammeln gibt. Mit Hilfe von Schätzen und Goldtalern kann man sich im Geheimversteck neue Fähigkeiten kaufen, die auf den Spielverlauf aber letztlich keine wirklichen Auswirkungen haben. Nice to have, aber leider nicht mehr. Das exakt gleiche Spiel erscheint gleichzeitig auch auf der PSVista, und wer beide Konsolen sein Eigen nennt, hat die Möglichkeit mit Hilfe des Cross Save Features das Spiel plattformübergreifend zu spielen und seine Spielstände nach und Lust und Laune auszutauschen.
Technik
Slys neuestes Abenteuer kommt wie schon seine Vorgänger in einem ausgeprägten Comiclook daher, der vor allem durch die Liebe zum Detail punkten kann. Die schicken Lichteffekte und die flüssigen Animationen runden das Paket ab. Einziger Minuspunkt sind die ewig langen Ladezeiten zwischen den Levels, die beim besten Willen nicht mehr zeitgemäss sind.