Assassin's Creed 4: Black Flag (2013)

Assassin's Creed 4: Black Flag (2013)

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PS3-Review: Zurück zu den Arrrsassinen

Der wird sich noch ne Lungenentzündung holen!
Der wird sich noch ne Lungenentzündung holen! © Developer / Publisher

Edward sucht das grosse Geld. In bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen, möchte er nun mit seiner Frau wohlhabend und sorgenfrei in die Zukunft schauen. Also macht er das einzig Richtige: Er wird ein Pirat. So meuchelt, stiehlt und säuft sich unser Held immer tiefer mit seiner Jackdaw in die Karibik, wohlwissend, dass irgendwo da draussen ein sagenhafter Schatz auf ihn wartet. Ob er ihn finden wird?

Ubisoft begibt sich im sechsten Ableger der Serie in gefährliche Gewässer, wo Piraten und die spanische Armada auf den Spieler warten. Damit übernimmt Black Flag die frischeste und zugleich beste Spielmechanik aus Assassin's Creed III: die Schiffsgefechte. Doch kann man damit ein 20-Plus-Stunden füllendes Abenteuer gestalten?

Das Piratensetting haucht der Serie viel benötigten frischen Wind ein. Dank dem Ausbau der tollen Seegefechte aus Assassin's Creed III rettet sich Black Flag vor dem Abfall in die Belanglosigkeit. Bereits der Anfang deutet auf viel Gutes an. So werdet ihr gleich mitten ins Geschehen hineingeworfen, wodurch das Tutorial gut ins Spiel integriert wird. Eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum langatmigen Start in Teil III!

Leider fällt ihr schon bald in den bekannten Trott, wenn ihr an Land eure Aufgaben abarbeitet. Zum Glück könnt ihr jederzeit zurück auf die Jackdaw und eure Probleme auf dem Festland vergessen. Dann vergesst ihr vielleicht wohlwollender, dass sich seit Teil II in der Reihe eigentlich nicht viel getan hat.

Story

Hol' mal die Angel!
Hol' mal die Angel! © Developer / Publisher

Edwards Geschichte wird euch zwar nicht begeistern, sie unterhält euch jedoch über weite Strecken ganz ordentlich. Ubisoft hat es geschafft, Edward ein wenig mehr Persönlichkeit einzuhauchen als zuletzt noch Connor, und so helft ihr ihm gerne auf seiner Suche nach dem grossen Zaster. Was ein wenig abfällt, ist die Geschichte der Gegenwart. So schlüpft ihr diesmal nicht in Desmonds Haut, sondern in die eines namen- und profillosen Abstergo-Angestellten.

Gameplay

Mit dem sechsten Assassin's Creed konsolidiert Ubisoft seine Spieleserien immer mehr und immer deutlicher. Entlehnte Far Cry 3 noch Elemente aus dem Meuchler-Universum, schnappt sich dieser Teil manch ein Feature aus dem Shooter-Abenteuer. So könnt ihr diesmal eure Ausrüstung mittels Crafting verbessern. Die Materialien dazu erhält ihr von erlegten Tieren. Erfreulicherweise wird euch dies nicht aufgezwungen und bleibt weitgehend fakultativ.

Jamaika werdet ihr Schlitzohren wohl nicht finden.
Jamaika werdet ihr Schlitzohren wohl nicht finden. © Developer / Publisher

Während auf Land alles beim Alten bleibt und lediglich Bekanntes neu aufgekocht wird, nehmen die Schlachten auf hoher See den Löwenanteil des Spiels ein. Dafür stehen euch die Weiten des karibischen Meeres zur Verfügung, wo ihr unter anderem auf spanische Schlachtschiffe stösst, die euch alles abverlangen werden. Um nicht nach wenigen Sekunden unterzugehen, lohnt es sich, euer Schiff nach und nach aufzurüsten. So könnt ihr neue Geschosse dazukaufen oder die Widerstandskraft des Rumpfs erhöhen.

Abseits der neuen Elemente sucht man vergebens nach Innovationen. So bleiben die Kämpfe nach fünf Ablegern auch im sechsten Teil undynamisch und langweilig. Euer Avatar besteht problemlos auch gegen mehrere Gegner. Ihr müsst euch teilweise nicht einmal wehren, da eure Feinde so lange warten, bis sich eure Lebensenergie erholt hat. Glücklicherweise setzt Black Flag vermehrt auf Schleicheinlagen und nimmt so dem Kampf etwas an Gewicht.

Multiplayer

Hat jemand einen Schirm dabei?
Hat jemand einen Schirm dabei? © Developer / Publisher

So innovationsarm das Gameplay an Land ist, so konservativ geht es im obligaten Multiplayer weiter. Zahlreiche neue Figuren und ein paar neue Karten sollen die altbekannten Spielmodi ein wenig aufpeppen. Als neuer Modus wartet Manhunt auf, in dem ein Team das andere jagt und Punkte fürs Meucheln bekommt. Das andere Team hingegen punktet fürs unentdeckte Verharren in Deckung.

Technik

Zweifellos ist die Karibik in Black Flag einer der schönsten Orte der Serie. Nicht ganz so imposant wie Rom, fühlt es sich hingegen eher an wie die Vollendung eines Ferientraums. Da verzeiht man gerne die niedrige Bildrate bei Verfolgungen oder die krümeligen Schatten.

Nur nicht nach unten schauen
Nur nicht nach unten schauen © Developer / Publisher

Auf der Tonseite wurde exzellente Arbeit geleistet. Zwar wiederholen sich manche Sprüche einen Tick zu oft, doch wenn ihr typische Piratenmusik hört und den Gesängen eurer Mannschaft auf hoher See lauscht, wähnt ihr euch glatt mit an Bord der Jackdaw.

Alejandro Garcia [ale]

Alejandro schreibt und redigiert im Games-Bereich seit 2009 für OutNow. Sein Einflussbereich ist die Konsole, wo er Militär-Shooter und Racer mit Erfolg vermeidet. Dafür verschlingt er alles, was FromSoftware ihm vorsetzt.

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