Uncharted 3: Drake's Deception (2011)

Uncharted 3: Drake's Deception (2011)

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PS3-Review: Indiana Drake zum Dritten

Wohl etwas zu viel getrunken.
Wohl etwas zu viel getrunken. © Developer / Publisher

Nathan Drake hat es schon in die entferntesten Ecken der Welt verschlagen. Nach der Suche nach dem El Dorado und dem Entdecken von Shangri-La wird der Nachfahre von Sir Francis Drake in seinem neusten Abenteuer sprichwörtlich in die Wüste geschickt. Mitten im Herzen Arabiens soll sich nämlich eine Stadt verbergen, die unter dem Namen Atlantis des Sandes bekannt ist. Nichts Einfacheres als das - wenn bloss Katherine Marlowe nicht wäre. Die betagte Blondine ist Anführerin einer Geheimorganisation, die das Mysterium aus eigenen Interessen ergründen will. Dabei schreckt sie vor keinem Mittel zurück. Drake und seinen Mentor, Victor «Sully» Sullivan, erwartet wiederum ein gefährliches Unterfangen, das sie rund um die Welt führen und ihre Freundschaft auf die Probe stellen wird.

Uncharted 3 hatte eine schwierige Aufgabe zu bewältigen. Es ist kein Leichtes, nach dem grandiosen Vorgänger eins draufzusetzen - und das schafft der dritte Teil auch nicht. Stattdessen verlässt man sich auf die Stärken der Serie, die abermals ein filmreifes und spannendes Feuerwerkspektakel mit absolut liebenswerten Figuren garantieren. Aber mal ganz unter uns, geht es überhaupt noch viel besser?

Story

War ich das etwa?!
War ich das etwa?! © Developer / Publisher

Die Geschichte von Uncharted 3 folgt, wie schon die Vorgänger, der Tradition der klassischen Abenteuerfilme. Da gibt es Geheimnisse, Mythen, Intrigen und eine ordentliche Portion Zwischenmenschliches. Die Suche nach der verlorenen Stadt scheint eine Ausrede, um Drake um den ganzen Globus zu scheuchen. Doch aus dem Plot wurde so viel mehr gemacht. Der rote Faden bleibt stets sichtbar, und er wird durch Subplots angereichert, welche die Charaktere in den Vordergrund stellen. Besonders interessant ist hierbei die Ergründung der väterlichen Beziehung von Sully zu seinem Schützling Nathan. Natürlich wäre diese tolle Präsentation ohne die grossartigen Leistungen der Schauspieler nicht möglich gewesen, und die machen abermals einen hervorragenden Job. Sie hauchen den Figuren nicht nur Leben ein, sondern haben grossen Anteil daran, dass uns diese derart sympathisch sind.

Gameplay

In Sachen Gameplay dürft ihr keine Revolutionen erwarten. Auffallend sind vor allem die Verbesserungen im Nahkampf. In den Vorgängern war der Faustkampf noch mühsam und kam selten zum Einsatz. Uncharted 3 macht nun häufiger Gebrauch von dieser Mechanik. Neuerungen in den Animationen gestalten die Nahkämpfe dynamischer und bequemer zum Spielen. Das System weist Ähnlichkeiten zu Batman: Arkham City auf, bleibt aber weit hinter der Perfektion des Dunklen Ritters zurück. So kommt es, dass diese Mechanik in Drakes drittem Abenteuer eine leichte Übernutzung erfährt.

Red Dead Uncharted?
Red Dead Uncharted? © Developer / Publisher

Die Shootouts sind etwas fordernder als noch bei Uncharted 2, dies liegt aber hauptsächlich daran, dass Naughty Dog mehr Gegner in den Levels platziert hat. Die Herausforderung liegt darin, als erstes in Deckung zu springen, da man von allen Seiten beschossen wird. Danach arbeitet ihr fast schon mühsam Gegner für Gegner ab. Diese vertragen zum Glück weniger Kugeln als noch im Vorgänger. Wenn aber die gepanzerten Rambos kommen, kann man schon mal zwei Magazine in sie hineinschiessen, bevor sie unten sind. Das Problem an Uncharted 3 ist aber eher das Leveldesign. Das Niveau vom berühmten Zuglevel aus Uncharted 2 wird nicht erreicht. Stattdessen wurden Levels erschaffen, in denen sich alles bewegt, wodurch es schwierig ist, die Gegner anzuvisieren. Diese verlieren aber keinen Deut ihrer Zielgenauigkeit.

Davon abgesehen bekommt ihr die übliche «Uncharted»-Kost aus Klettern, Plattforming, Schiessen und Rätseln geboten. Die Mischung ist ausserordentlich gut ausbalanciert, weshalb es nie langweilig oder repetitiv wird. In der Preview befürchteten wir noch einen übertriebenen Einsatz von Skript-Sequenzen, der sich glücklicherweise nicht eingestellt hat. Diese vorprogrammierten Ereignisse erzeugen ein ausgesprochenes Filmflair und führen dazu, dass Drakes Abenteuer schön unvorhersehbar bleibt.

Multiplayer

Das Feuer brennt in ihr!
Das Feuer brennt in ihr! © Developer / Publisher

Die meisten Neuerungen von Uncharted 3 stecken im Mehrspielerpart. Tiefgründigere Personalisierungsmöglichkeiten und ein massiver Booster-(Perks-)-Einsatz sollen euch langfristig bei Laune halten. Bei den Spielmodi ist vor allem der Kooperativmodus erwähnenswert. Man kann nämlich eine kleine Story gemeinsam bestreiten, dies wahlweise online oder im Splitscreen.

Technik

Perfekt. Weitere Worte sind eigentlich überflüssig. Wiederum könnt ihr in Uncharted 3 wunderschöne Landschaften betrachten und dies in einem Detailgrad, der auf Konsolen seinesgleichen sucht. Es ist sehr schwierig, hier einen Makel zu finden. Das gilt genauso für den grandiosen Soundtrack und dessen Einbettung ins Spielgeschehen. Das Voice Acting wurde abermals hervorragend vorgetragen und trägt wesentlich dazu bei, den Figuren Persönlichkeit zu geben.

Alejandro Garcia [ale]

Alejandro schreibt und redigiert im Games-Bereich seit 2009 für OutNow. Sein Einflussbereich ist die Konsole, wo er Militär-Shooter und Racer mit Erfolg vermeidet. Dafür verschlingt er alles, was FromSoftware ihm vorsetzt.

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